Urbanes Zentrum Neu-Hohenschönhausen, Lichtenberg Berlin

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  • Ausschnitt Übersichtskarte von Berlin

    Ausschnitt Übersichtskarte von Berlin

  • Wettbewerbsgebiet

    Wettbewerbsgebiet

Ausschreibung

  • Aufgabe

    Gegenstand des Wettbewerbs ist, unter Ausnutzung der Standortvorteile wie der Lage, der zentralen Funktion und der guten verkehrlichen Erschließung alternative städtebaulich-konzeptionelle Ideen zu Nutzung, Bebauung und Gestaltung des Areals im Sinne eines urbanen Gesamtkonzepts zu erarbeiten. Die künftige Bebauung soll in ihrer räumlichen Ausprägung das Stadtteilzentrum komplettieren und der zentralen Lage gerecht werden. Vorhandene Nutzungen sollen durch neue Angebote ergänzt und gestützt werden.

Steckbrief

  • Kategorie

    Städtebau

  • Typologie

    Wohnen, Arbeiten, Öffentlicher Raum

  • Ort

    Lichtenberg, Berlin

  • Verfahrenstitel

    Urbanes Zentrum Neu-Hohenschönhausen

  • Verfahrensart

    Offener zweiphasiger städtebaulicher Ideen- und Realisierungswettbewerb gemäß § 3 (2) der Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013)

  • Teilnehmerkreis

    Stadtplaner:innen mit Landschaftsarchitekt:innen, Architekt:innen mit Landschaftsarchitekt:innen, Stadtplaner:innen und Architekt:innen mit Landschaftsarchitekt:innen

  • Auslober:in

    Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

  • Bauherr:in

    Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
    Stadtentwicklungsamt

  • Bedarfsträger:in

    Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
    Stadtentwicklungsamt

  • Ausgewählter Beitrag

    superwien urbanism zt gmbh, Wien
    Verfasser:in: Stefan Mayr, Roland Krebs
    Mitarbeiter:in: Katarina Sesic, Niklas Hörburger,
    Lennon Le Hartmann, Mario Volenszki, Vanessa Braun

    studio boden Landscape Architecture + Urban Design, Graz
    Verfasser:in: Andreas Boden
    Mitarbeiter:in: Gabriela Deveras Torres Pinheiro

Terminübersicht

  • Bekanntmachung und Auslobung

    17.05.2021

  • Erste Phase – Abgabe

    23.07.2021

  • Jurysitzung

    24.08.2021

  • Zweite Phase – Abgabe

    22.10.2021

  • Jurysitzung

    23.11.2021

  • Ausstellung der Beiträge

    ab 16.12.2021

Ergebnisse

  • Ergebnisprotokoll

    PDF-Dokument

  • Ergebnis der Bürgerbeteiligung

    PDF-Dokument (203.1 kB)

1. Preis: 19.200 Euro

superwien urbanism zt gmbh, Wien
Verfasser*in: Stefan Mayr, Roland Krebs
Mitarbeiter*in: Katarina Sesic, Niklas Hörburger,
Lennon Le Hartmann, Mario Volenszki, Vanessa Braun

studio boden Landscape Architecture + Urban Design, Graz
Verfasser*in: Andreas Boden
Mitarbeiter*in: Gabriela Deveras Torres Pinheiro

  • Beurteilung durch die Jury

    Die Schaffung eines urbanen Zentrums gelingt durch die pointierte Setzung von Baukörpern, die die öffentlichen Räume formen und ihnen eine angemessene Maßstäblichkeit verleihen. Zwischen der Wegeverbindung nördlich des Linden-Centers mit Anbindung an die Zingster Straße im Westen und den Bahnhof Hohenschönhausen im Osten wird eine Folge von Straßen- und Platzräumen aufgespannt, die Vielfältigkeit ohne Überinstrumentalisierung erwarten lässt.

    Das KuBiZ wird auf der nördlichen Seite des Brunnenplatzes verortet, wodurch eine sinnvolle Beziehung dieser wichtigen Kultur- und Begegnungseinrichtung zum öffentlichen, explizit nicht kommerziell genutzten Platzraum, von den Verfassern als „urbanes Wohnzimmer“ bezeichnete, geschaffen wird. Positiv belebend für den Platz kann auch die als südliche Platzfassung vorgesehene Markthalle wirken. Nach Westen ist die Markthalle zugunsten eines in das Innere der Bebauung gezogenen Grünzugs sehr knapp gefasst, gleichzeitig ist die Intervention mit dem Grünzug an dieser Stelle nicht schlüssig. Die klare Platzfassung wird hier verwischt, wohingegen diese durch einen vor das Gesundheitszentrum positionierten Baukörper sehr gut gelingt. Auch wenn die Durchfahrbarkeit der Wustrower Straße hier unterbrochen ist, was sehr kritisch gesehen wird, wird der stadträumliche Gewinn als sehr hoch bewertet. Der grundsätzlich positive Ansatz eines verkehrsberuhigten Quartiers darf hinsichtlich Lärm- und Erschließungsaspekten allerdings nicht zur Beeinträchtigung angrenzender Quartiere führen.

    Die hochwertige Durcharbeitung einer konsequenten Ost-West-Verbindung vom Prerower Platz über den neu geschaffenen Boulevard auf der Trasse der Wartenberger Straße zum Bahnhof Hohenschönhausen, die dem Fuß- und Radverkehr einen hohen Stellenwert einräumt, überzeugt. Gastronomische und gewerbliche Nutzungen beleben neben dem Kino den öffentlichen Raum. Der Boulevard mündet in einer neuen Brücke über den Gleiskörper und verbindet das neue Zentrum folgerichtig mit der Bahn und Einrichtungen östlich des Verkehrsknotenpunktes. Auch zu den angrenzenden Wohnquartieren ist die Wegevernetzung unmittelbar und unprätentiös. Positiv bewertet wird, dass der Brunnenplatz erhalten und baulich neu gefasst wird. Er wird zum zentralen Freiraum-Scharnier und prägt das neue urbane Zentrum. Insgesamt überzeugt die Arbeit durch die eindeutige Setzung der öffentlichen urbanen Räume. Die übergeordneten Grünzüge werden schlüssig in das Gesamtkonzept integriert.

    Die Setzung der Baukörper mit der Ausbildung von Hochpunkten trägt zu Lesbarkeit und Identität bei. Das Hochhaus auf dem Sockelbauwerk zum Bahnhof ist schlüssig, wohingegen die Abstaffelung der beiden weiteren Hochpunkte wenig spannungsvoll wirkt, auch bilden diese beiden Hoch-punkte hinsichtlich der Grundfläche und Abstände eine Herausforderung für die Gestaltung der Wohngrundrisse. Die Anordnung der Parkgeschosse zur Falkenberger Chaussee ist nachvollziehbar, führt aber zu hohen Anforderungen an die Fassaden der Parkebenen zur Falkenberger Chaussee. Begrüßenswert ist der Vorschlag, südlich der Falkenberger Chaussee soziale Einrichtungen wie Nachbarschaftscenter oder Jugendtreff anzuordnen, die eine sinnvolle Ergänzung auch für die vorhandene Wohnnutzung darstellen. Eine abschnittsweise Realisierbarkeit ist gegeben, die gewünschten Flächenvor-gaben sind mehr als erfüllt.

    Die Arbeit stellt einen sehr guten Beitrag zur Lösung der Aufgabe dar, erfordert aber eine konsequente Weiterentwicklung, um diese neuen und innovativen Gedanken zu einem aktiven und attraktiven Stadtteilzentrum weiterzuentwickeln, das zukunftsweisend und nachhaltig sein wird.

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  • Perspektive

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  • Lageplan

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  • Blatt 1

    Blatt 1

  • Blatt 2

    Blatt 2

2. Preis: 14.400 Euro

Studio Schultz Granberg, Berlin
Verfasser*in: Joachim Schultz-Granberg, Therese Granberg
Mitarbeiter*in: Anna Nötzel, Daniel Heuermann

bbz Landschaftsarchitekten gmbh bdla, Berlin
Verfasser*in: Timo Herrmann
Mitarbeiter*in: Marc Leppin, Xalan Wang, Lucy Grevers

  • Beurteilung durch die Jury

    Das Preisgericht würdigt die Leitideen des Konzeptes und dessen detaillierte Ausarbeitungen im städtebaulichen Entwurf. Das neue Zentrum verknüpft als „lineares urbanes Band“ parallel zur Falkenberger Chaussee Freiräume von der Eingangssituation an der Zingster Straße bis zu den Quartieren jenseits der Bahn. Dabei werden sowohl vorhandene wie neue Plätze und Bewegungsräume an funktional richtigen Stellen qualifiziert; der Brunnenplatz kann so erhalten werden. Lediglich der östliche Platz an der S-Bahn wirkt überdimensioniert und ist funktional nicht schlüssig an die S-Bahnstation angebunden.

    Der großzügige Neubau des KuBiZ ist prominenter Bestandteil dieser Raumfolge. Das KuBiZ und die neuen Baufelder mit ihren sensibel proportionierten Kubaturen bieten Raum für vielfältige urbane wie soziale Mischnutzungen, einschließlich Wohnen. Sie bilden ein zukunftsfähiges System von Bausteinen für das neue Zentrum. Die städtebauliche Struktur ist dem Standort angemessen dimensioniert, bietet vielfältige Wohnangebote und kann sehr gut in einzelnen Projekten umgesetzt werden.

    Die Zwillingstürme südlich der Falkenberger Chaussee, die das Ensemble auf der Nordseite ergänzen, bieten die Möglichkeit einer vielfältigen und flexiblen Nutzung, überzeugen aber aufgrund ihrer räumlichen Dichte zueinander und der daraus resultierenden Verschattung nicht. Das gewünschte Raumprogramm wird weitgehend abgebildet.

    Der Umgang mit dem Bewegungsraum und dem Grünkorridor an der Südseite der Falkenberger Chaussee wird in seiner Selbstverständlichkeit positiv bewertet. Auf der nördlichen Seite wird die Gestaltung/ Erschließung der Böschung allerdings kritisch diskutiert.

    Insgesamt erscheint das Ensemble freistehender Objekte und raumbildender Formationen vielversprechend und kann insbesondere mit seiner Freiraumplanung überzeugen.

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  • Lageplan

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  • Blatt 1

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  • Blatt 2

    Blatt 2

Anerkennung: 4.800 Euro

Continued unnoticed, Leipzig
Verfasser*in: Stefan Signer, Pola Rebbeca Koch

Schieferdecker Landschaftsarchitektur, Dresden
Verfasser*in: Franziska Schieferdecker
Mitarbeiter*in: Nele Jasmin Welk

  • Beurteilung durch die Jury

    Die Arbeit setzt den menschlichen Maßstab in den Vordergrund der Betrachtung und hat es sich zum Ziel gemacht, stadträumlich angemessen proportionierte Gebäude und Freiflächen zu schaffen. Typologisch markiert ein südöstlicher Hochpunkt an der Brücke, das Turmkarrée, das Quartier. Südlich der Falkenberger Chaussee entstehen bandartige neue freistehende Gebäude für Wohnen und Gewerbe, die eine gute Durchlässigkeit zur Falkenberger Chaussee sowie zur Schule (ISS) erlauben. Die bandartige Wohnbebauung wird aufgrund der dortigen Verkehrs- und Lärmbelastung sowie der vorhandenen Dichte und Höhe des Bestandes mit entsprechender Verschattung hingegen kritisch beurteilt. Nördlich der Falkenberger Chaussee sind drei kompakte und sehr niedrige Baukörper positioniert. Diese beidseitige Fassung erscheint sehr/zu kleinmaßstäblich für den Straßenraum der Falkenberger Chaussee.

    Östlich und westlich des Kinos wird eine nachvollziehbare offene Blockstruktur für Wohnen vorgeschlagen. Positiv hervorzuheben ist die Umnutzung bzw. Aufstockung des bestehenden Gewerbebaus zugunsten einer „Kunst Box“ mit Tiertafel, Seniorenwohnen und Tagespflege im EG. Gewürdigt wird das insgesamt vielfältige und differenzierte Wohnungsangebot, welches Sonderwohnformen wie Bordinghouse, Clusterwohnungen, betreutes Wohnen mit gemeinschaftlichen EG-Zonen vorschlägt.

    Das zentral gelegene KuBiZ nimmt viel Raum ein und bietet somit wertvolle Andockpunkte im Quartier. Die Wartenberger Straße wird zum Shared Space umgewandelt und soll als Boulevard fungieren, zu dem sich das KuBiZ orientiert. Ein Platz als Ersatz des überbauten Brunnenplatzes wird allerdings nicht entwickelt. Die Konzentration der gewerblichen Nutzungen an dieser Stelle scheint sinnvoll.

    Die Verlegung der Tramhaltestelle ins Quartier hinein bildet einen neuen verkehrlichen Schwerpunkt – ein zentraler Mobilitätspunkt als Gelenk für Tram, Bus sowie Fahrrad- und Ausleihstation. Dieser Bereich wird gestalterisch und lagetechnisch geschickt verstärkt und gewinnt augenscheinlich an Attraktivität. Der neu geschaffene Kulturplatz östlich des KuBiZ verbindet die Haltestelle mit der vorgeschlagenen Mobilitätsbrücke über die Gleise. Dieser Ansatz wird vom Preisgericht gewürdigt, kann jedoch insbesondere hinsichtlich einer Realisierbarkeit (Bedenken hinsichtlich des Verlustes der kurzen Wegebeziehung von der Tram- an die derzeitige S-Bahn Haltestelle) nicht überzeugen.

    Die Arbeit schafft ein vielschichtiges Freiraumangebot mit großem Potential zur Identifikation für die Nutzer*innen und verknüpft das Gebiet konsequent bis über die S-Bahn-Station hinaus. Kritisch gesehen wird die Unterbrechung des freiräumlichen Kontinuums am ehemaligen Brunnenplatz. Die Gliederung in Bauabschnitte ist gegeben, das geforderte Raumprogramm wurde grundsätzlich abgebildet, liegt jedoch im Vergleich unter dem Durchschnitt.

    Der Arbeit gelingen angemessen differenzierte Stadträumen und Wohnungsangebote, die dem Anspruch der Verfasser*innen nach dem menschlichen Maßstab gerecht werden und Verknüpfungen in die Nachbarschaft zulassen. Insgesamt schafft der Beitrag jedoch kein zufriedenstellendes Gesamtbild aufgrund der hohen Kleinteiligkeit in den Strukturen und fehlender Hierarchien.

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Anerkennung: 4.800 Euro

Bernd Albers Gesellschaft von Architekten, Berlin
Verfasser*in: Prof. Bernd Albers
Mitarbeiter*in: Prof. Dr. Silvia Malcovati, Christopher Richter

Vogt Landschaftsarchitekten AG, Zürich
Verfasser*in: Prof. Günter Vogt

  • Beurteilung durch die Jury

    Die Arbeit setzt auf die Ausbildung klassischer orthogonaler Blockstrukturen im zentralen Bereich, ergänzt um zwei kompakte Sockelgebäude an der Falkenberger Brücke mit einem Hochpunkt auf der Nordseite der Falkenberger Chaussee. Das Gebäude auf der Südseite soll die Gebäude zu einem „Falkenberger Tor“ ergänzen, was im Preisgericht wenig Anklang findet.

    Der sich zwischen den Blöcken an der Falkenberger Chaussee aufspannende neue Brunnenplatz fungiert als Adresslage für das KuBiZ, ist jedoch sehr lärmexponiert und räumlich zu wenig gefasst, seine Aufenthaltsqualität dadurch fraglich. Die Einbindung des übergeordneten Grünzugs entlang der S-Bahn mit der Integration des (allerdings sehr verschatteten) Turmplatzes und der Brücke kann durchaus überzeugen. Die klassische Zonierung der Wartenberger Straße mit zahlreichen Parkplätzen wird einer zeitgemäßen Interpretation einer neuen Mitte hingegen wenig gerecht.

    Die kompakten baulichen Strukturen mit ihren belebten Erdgeschossnutzungen bilden das geforderte Raumprogramm recht gut ab und respektieren die Rahmenbedingungen.

    Die an die gründerzeitliche Blockstruktur angelehnte städtebauliche Typologie ist in sich konzeptionell schlüssig, die Jury diskutiert jedoch, ob dies die angemessene Antwort für diesen Ort ist.

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  • Blatt 1

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  • Blatt 2

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Anerkennung: 4.800 Euro

BURA Urbanism, Amsterdam
Verfasser*in: M.G.L. Marco Broekman, M.J. Martijn Al
Mitarbeiter*in: B.E.J. Bart Claassen
*
morePlatz, Berlin*
Verfasser*in: Johannes Schele, Caro Baumann

  • Beurteilung durch die Jury

    Die Arbeit verfolgt das Ziel, das neue urbane Zentrum als Zentrumsgebiet mit unterschiedlichen Identitäten zu definieren und dabei Stadträume mit menschlichem Maßstab zu schaffen. Die vorgeschlagene, in viele Einzelbauten aufgelöste Bebauung unterstreicht diesen Ansatz und schafft es, ein Geflecht innenliegender kleinteiliger Stadträume auszubilden und den bestehenden Brunnenplatz als zentralen Ort in dieses zu integrieren. Die Anbindung nach Westen wird so zwar ermöglicht, erscheint jedoch unentschlossen. Der Erhalt des bestehenden Brunnenplatzes an seiner heutigen Stelle wird jedoch grundsätzlich positiv gesehen.

    Hin zur Falkenberger Chaussee schlägt der Entwurf eine schmale vorgelagerte zweite Bebauungsreihe vor. Diese wird als interessanter Lösungsansatz diskutiert, mit dem es gelingen könnte, einen neuen innenliegenden Freiraum auszubilden, zu dem sich folgerichtig auch die zentralen Nutzungen KuBiZ und Mobility-Hub orientieren. Die untergeordnete Verknüpfung zum Kino wird an dieser Stelle kritisiert, da darin mehr Potential gesehen wurde. Die vorgelagerte Bebauung wirft jedoch auch kritische Fragen hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit mit den vorgeschlagenen Gebäudetiefen und der Qualität ihrer Nutzbarkeit in den einseitig orientierten Sockelgeschossen im östlichen Bereich auf. Der Entwurfsansatz wird jedoch insbesondere in Verbindung mit dem Vorschlag einer Verbreiterung der bestehenden Brücke über die Gleise als eigenständiger und interessanter Beitrag für den Umgang mit der komplexen Situation an dieser Stelle gesehen. Die städtebauliche Setzung des Hochpunktes im Süden der Falkenberger Chaussee erscheint schlüssig, die hier vorgeschlagene erhebliche Baumasse allerdings wird kritisch bewertet.

    Es werden unterschiedliche Freiraumtypen angeboten, deren Hierarchisierung und Verknüpfung allerding nicht erkennbar ist. Die vielfältigen Ost- West-Verbindungen durch das Quartier erschweren die Orientierung. Die vom Brückenbauwerk ausgehende zusätzliche ruhige Straße wird grundsätzlich als Idee positiv gewürdigt, kann aber in ihrer Ausgestaltung, ihrer Breite und Aufenthaltsqualität (Verschattung) nicht überzeugen. Der hohe Durchgrünungsgrad mit seiner ökologischen Auswirkung wird insgesamt positiv beurteilt.

    Hinsichtlich der Erschließung des Quartiers wird zwar eine Reduzierung des MIV beschrieben, die durch die Platzierung des Mobility-Hubs plausibel erscheint, in der Ausgestaltung der Freiräume wird diese Absicht jedoch in weiten Bereichen nicht eingelöst und der MIV wirkt sehr präsent. Die Arbeit bildet das gewünschte Raumprogramm ab und macht auch hinsichtlich einer stufenweisen Realisierbarkeit eine nachvollziehbare Aussage.

    Insgesamt stellt die kleinmaßstäbliche und vielfältige Arbeit, die auch durch die Bürger*innen positiv gesehen wurde, trotz vieler Fragen hinsichtlich ihrer technischen Machbarkeit einen anregenden Beitrag dar.

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  • Blatt 1

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  • Blatt 2

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Perspektive

Ausstellung

Die Ausstellung ist digital ab dem 16.12.2021 zu sehen. Im Frühjahr 2022 werden die Arbeiten zusätzlich in einer Ausstellung direkt vor Ort gezeigt. Ort und Dauer der Ausstellung werden über die Pressestelle des Bezirksamts Lichtenberg bekannt gegeben. Ausstellung