Dragonerareal und angrenzende Bereiche, Friedrichshain-Kreuzberg Berlin

  • Städtebauliches Konzept

    Städtebauliches Konzept

  • Luftbild

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Ausschreibung

  • Aufgabe

    Städtebauliche Entwicklung des Dragonerareals und angrenzende Grundstücke

  • Auslobung

    PDF-Dokument (7.8 MB)

Steckbrief

  • Kategorie

    Städtebau

  • Typologie

    Wohnen, Arbeiten

  • Ort

    Friedrichshain-Kreuzberg, Berlin

  • Verfahrenstitel

    Dragonerareal und angrenzende Bereiche

  • Verfahrensart

    Nichtoffenes, nicht anonymes kooperatives und diskursives städtebauliches Werkstattverfahren mit Teilnahmewettbewerb, mit drei Teilnehmerteams

  • Teilnehmerkreis

    Architekt:innen und/oder Stadtplaner:innen in Zusammenarbeit mit Landschaftsarchitekt:innen

  • Auslober:in

    Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen,
    Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin,
    Berliner Immobilienmanagement GmbH,
    Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH,
    Vernetzungstreffen der Initiativen im Rathausblock,
    Forum Rathausblock

  • Ausgewählter Beitrag

    Architektur /Städtebau: SMAQ Architektur und Stadt
    Landschaftsarchitektur: Man Made Land

Terminübersicht

  • Auftaktkolloquium

    31.08.2019

  • Abgabe des Gesamtkonzeptes

    19.12.2019

  • Öffentliche Präsentation der Arbeiten

    28.01.2020

  • Abschlusskolloquium

    29.01.2020

Ergebnisse

  • Ergebnisprotokoll

    PDF-Dokument

Siegerentwurf

SMAQ Architektur und Stadt, Berlin
Man Made Land, Berlin

Berater/Sonderfachleute:
Barbara Schindler

  • Beurteilung durch die Jury

    Der Entwurf überzeugt unter anderem damit, dass er mit einem klaren städtebaulichen Leitbild die historische Kasernenanlage ebenso wie die gründerzeitliche Blockrandbebauung herausarbeitet und baulich weiterentwickelt. In der dazwischen entstehenden, deutlich erkennbaren „grünen Fuge“ kann so ein zusammenhängender, vielfältig nutzbarer Freiraum geschaffen werden. Sowohl die Bebauung des orthogonal gegliederten Kasernencarrées als auch die des im Kontrast hierzu stehenden äußeren Randes des Plangebiets sind in ihrer Form und Maßstäblichkeit ein angemessener Vorschlag zur Unterbringung des geforderten Flächenprogramms. Die baulichen Kanten sind klar und nachvollziehbar gesetzt und schaffen so eine deutlich erkennbare Abgrenzung der öffentlichen und privaten Freiräume.

    Die inneren Blockkanten nach Westen und Nordwesten – jeweils zu den bestehenden Bestandsgrundstücken – mit ihrer lediglich durch jeweils einen Schlitz unterbrochenen Massivität werden kontrovers diskutiert. Hier bestehen Zweifel angesichts der Eingriffe in die Wohnsituation der unmittelbaren Nachbarn. Es gilt an dieser Stelle, einen überzeugenden Mehrwert für die Nachbarschaft herauszuarbeiten.

    Die Blick- und Wegeachsen durch das Gebiet sind nicht nur stadträumlich gelungen, sondern berücksichtigen auch die Belange des Denkmalschutzes in besonderem Maße (Freihaltung und zugleich städtebauliche Integration der Bestandsbauten, visuelle Wahrnehmbarkeit insb. der historischen Kasernenhofanlagen und der zentralen Achse Mannschaftsgebäude – alte Reithalle). Besonders hervorgehoben wird in diesem Zusammenhang die attraktive Platzfolge zwischen der wieder geöffneten Tordurchfahrt im Mannschaftsgebäude, dem neu geschaffenen Vorplatz des Finanzamts/ der geöffneten Adlerhalle, dem Kiezhof mit dem zentralen Wohnhochhaus und dem westlich anschließenden „Dorfplatz“ mit den als Kiezkantine bzw. Kita genutzten ehemaligen Reithallen.

    Sowohl die Erweiterung des Rathauses als auch die des Finanzamtes erfolgt in einer Weise, die sensibel auf die städtebauliche Struktur reagiert und neue attraktive Freiflächen in den Eingangsbereichen entstehen lässt. Nicht überzeugen kann dagegen der durch den westlichen Wohnriegel stark eingeschränkte Rathaushof nördlich des bestehenden Rathausturms. Die Kubatur der Anbauten an das Finanzamt stößt – trotz der begrüßenswerten geringen Grundfläche – wegen ihrer den Mannschaftsbau überragenden Höhe auf Vorbehalte des Landesdenkmalamts.

    Die vorgeschlagene Struktur der Wohngebäude im südlichen Kasernenhof zeigt eine attraktive Freiraumzuordnung und lässt eine angemessene Adressbildung erwarten.

    Das Konzept zur Regenwasserbewirtschaftung berücksichtigt differenziert sowohl öffentliche als auch private Freiflächen und ist mit seinen wenigen, aber gut durchdachten Elementen nachvollziehbar. Insbesondere die großflächige Nutzung von Retentionsflächen auf Dächern und der Vorschlag der Wassergärten stoßen auf die Zustimmung des OGG.

    Im Vergleich der drei Arbeiten bietet der Entwurf von SMAQ et al. in Bezug auf die Umsetzung energieeffizienter Gebäude (Kompaktheit, Ausrichtung und Verschattung) wie auch die Nutzung erneuerbarer Energien (Potential solaraktiver Flächen für PV und Solarthermie) die günstigsten Voraussetzungen. Auch hinsichtlich der Mobilität zeigt die Arbeit gute Lösungsmöglichkeiten auf. Das Erschließungsnetz wird durch den Sachverständigen für Mobilität als dem Ort und seinen Anforderungen angemessen beurteilt und biete eine gute Orientierung sowohl innerhalb des Plangebiets als auch in Verbindung mit seinem Umfeld. Die Lage der Tiefgarageneinfahrt erlaube zwar eine frühzeitige Ableitung des Kfz-Verkehrs im Plangebiet. Hier bleibt jedoch zu prüfen und nachzuweisen, dass der Verkehr auf dem Mehringdamm und die Einfahrt ins Plangebiet nicht durch mögliche Rückstaus beeinträchtigt werden.

    Nicht ausreichend bedacht sind dagegen – wie auch in den anderen Arbeiten – der Übergang zu den nördlich gelegenen Wohnquartieren und die Ausgestaltung der Freiräume an der Obentrautstraße.

    Von allen drei Arbeiten berücksichtigt der Entwurf eine Durchwegung nach Westen am deutlichsten, arbeitet diese aber noch nicht durch.

    Der Sachverständige für den Lärmschutz bestätigt die grundsätzliche Machbarkeit des Entwurfs; gleichwohl bleiben insb. bei den Vertreter*innen des Gewerbes Zweifel an der Lärmschutzwirkung des niedrigen Gewerberiegels südlich der Mietfabrik sowie an möglichen Auswirkungen für den Betrieb des Clubs Gretchen.

    Nicht überzeugen kann dagegen das im Vergleich zu den anderen Teams deutlich verringerte Flächenprogramm im gewerblichen Teil (insb. für das störende Gewerbe). Überprüft werden müsste zudem die Lage der Jugendfreizeiteinrichtung am vorgeschlagenen Standort im 1. OG über der LPG, da hier mehrere Anforderungen des Jugendamts nicht erfüllt werden können. Dies betrifft neben dem ebenerdigen Zugang auch den unmittelbaren Zugang zu den und die ausreichende Bemessung der zugehörigen Freiflächen. Hinsichtlich des Lärmschutzes ist die Lage jedoch als günstig zu beurteilen.

    Aus denkmalpflegerischer Sicht kritisiert wird der Abriss der früheren Beschlagschmiede und der Garagenanlagen im Nordwesten des Plangebiets.

    Wie auch die folgenden Entwürfe weist die Arbeit einen erheblichen Eingriff in die vorhandenen Gehölzstrukturen auf dem Rathausgrundstück auf.

    Schwächen zeigt die Arbeit hinsichtlich der geforderten „Vermittlung einer Strategie in der Entwicklung des Plangebiets unter Berücksichtigung der begleitenden zivilgesellschaftlichen Prozesse“. Teile der Jury sehen die Gefahr einer „Reduzierung der Zivilgesellschaft auf die Rolle eines Kümmerers“.
    Hier besteht die Notwendigkeit einer Konkretisierung und einer Erläuterung, wie der weitere Prozess der Projektrealisierung (z.B. Kuratierung/Aneignung von Freiflächen und Gemeinwohleinrichtungen, Aufteilung der Nutzflächen unter verschiedenen Betreibern, Zuteilung von Zwischennutzungen etc.) gestaltet werden kann.
    Auch der dargestellte Phasenplan weist deutliche Schwächen auf und lässt eine Auseinandersetzung sowohl mit den Anforderungen der Bestandsnutzer als auch mit dem Zustand der zur Zwischennutzung vorgeschlagenen, abzureißenden Bestandsgebäude vermissen.

    Der „äußerst robuste und ehrliche“ und dadurch in der konkreten Ausformung seiner Einzelelemente sehr variable Entwurf lässt jedoch erwarten, dass die genannten Mängel, Prüf- und Änderungshinweise insgesamt ohne substanzielle Eingriffe in die städtebauliche Struktur „heilbar“ sind und in einer späteren Überarbeitungsphase ohne Verluste für die Grundidee berücksichtigt werden können.

  • Städtebauliches Konzept

    Städtebauliches Konzept

  • Grundriss Regelgeschoss Erweiterung Rathaus

    Grundriss Regelgeschoss Erweiterung Rathaus

  • Grundriss Regelgeschoss Erweiterung Finanzamt (südlicher Teil)

    Grundriss Regelgeschoss Erweiterung Finanzamt (südlicher Teil)

  • Grundriss Erdgeschoss Wohnhöfe/Stallgebäude

    Grundriss Erdgeschoss Wohnhöfe/Stallgebäude

  • Forumsplatz mit Kiezkantine und Eingang Kindergarten

    PersForumsplatz mit Kiezkantine und Eingang Kindergartenpektive

  • Blick vom Forumsplatz Richtung Rathaus

    Blick vom Forumsplatz Richtung Rathaus

  • Grüne Fuge – Blick auf Kita mit Hochbeet-Allmende im Vordergrund

    Grüne Fuge – Blick auf Kita mit Hochbeet-Allmende im Vordergrund

  • Urbane Fabrik – Überdachter Arbeitsbereich in Flucht des Tordurchgangs

    Urbane Fabrik – Überdachter Arbeitsbereich in Flucht des Tordurchgangs

  • Adlerhalle mit Handwerks-Lab, Raum für Märkte, Sport und Sachen machen

    Adlerhalle mit Handwerks-Lab, Raum für Märkte, Sport und Sachen machen

  • Platz vor dem Kiezraum

    Platz vor dem Kiezraum

Weiterer Teilnehmer

ROBERTNEUN Architekten GmbH, Berlin
BeL Sozietät für Architektur, Köln
Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich/München

Berater/Sonderfachleute:
Prof. Guido Spars; Marco Wedel
BA Building Applications
Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen

  • Beurteilung durch die Jury

    Das OGG würdigt die Entwicklung des Entwurfs aus dem Gebäudebestand heraus und hebt die „interessante Idee des Weiterbauens“ hervor. Diese führt zu einer teilweise situativen Vielfalt, die in ihren Teillösungen zu überzeugenden Architekturen, insgesamt aber auch eher hochpreisigen Lösungen führen kann. „Paare“ aus Altbauten und neuen Anbauten können so zu besonderen Qualitäten und einer „besonderen schöpferischen Harmonie“ führen. Die Entstehung zweier sehr unterschiedlicher Wohnquartiere (südl. Kasernenhof/westl. Plangebiet) wird gleichzeitig als Potenzial und als Problem für den Zusammenhalt des Gebiets gesehen. Insbesondere die befürchtete soziale Segregation in ein gehobenes und situativ differenziertes Teilquartier auf der einen Seite und eine hoch verdichtete serielle Wohnform auf der anderen Seite wird kritisch gesehen.

    Leider gelingt es jedoch nicht, diese Einzellösungen zu einem überzeugenden Ganzen zusammenzuführen, wodurch das Konzept des Weiterbauens insgesamt zu schematisch und zu wenig auf die städtebauliche Struktur bezogen erscheint.

    Die großen Gesten in der Fortschreibung des Bestands führen an zahlreichen Stellen zu erheblichen Eingriffen in die denkmalgeschützten Gebäude, so dass weder den Einzeldenkmalen noch dem Gesamtensemble die zustehende Sensibilität gewidmet wird. So können auch die vorgeschlagenen neuen Kopfbauten in ihrer Maßstäblichkeit und Kubatur als Gegenstück zu den beiden vorhandenen Gebäuden nicht überzeugen. Neben den Eingriffen in die Gebäude wird besonders der Verlust wichtiger Sicht- und Wegebeziehungen sowie der zu lange und zu eng an den Bestand herantretende Anbau an das Finanzamt kritisiert, der zu einer Ablösung des Mannschaftsgebäudes vom Rest des Quartiers führt.

    Zwar entstehen in beiden Kasernenhöfen sowie im westlichen Plangebiet große zusammenhängende Freiflächen; ihre Form und Gestaltung entsprechen jedoch nur bedingt der angestrebten Nutzung. Insbesondere die durch die dargestellten Spielfelder angezeigte Doppelnutzung des Gewerbehofes erscheint angesichts der Erschließungserfordernisse (auch abends!) als nicht realistisch. Auch die Grünfläche im südlichen Kasernenhof kann die ihr zugedachte Nutzung als Wohnhof nur eingeschränkt erfüllen, da die erforderliche Privatheit und der direkte Wohnbezug der von allen Seiten zugänglichen und von den hohen Gebäuden verschatteten Grünfläche fehlt.

    Die großflächigen Freiräume werden zudem nur erreicht durch eine Verdichtung, die vor allem im Wohnteil im südlichen Kasernenhof zu extremen Baudichten und damit zu regelmäßigen erheblichen Abstandsunterschreitungen führt. Auch das – wenn auch im Vergleich zum 2. Zwischenkolloquium zurückgesetzte – Wohnhochhaus in unmittelbarer Nachbarschaft der Mietfabrik führt nicht nur zu einer erheblichen Unterschreitung von Abständen, sondern auch zu „systemimmanenten städtebaulichen Problemen“.

    Die Freiraumstruktur im Westen des Plangebiets scheint auf den ersten Blick großzügig und zusammenhängend, weist im Detail jedoch grundsätzliche Mängel in der Zuordnung und Wegeführung auf, so z.B. die Erschließung des Neubaus im Südwesten von seiner Westseite, die betriebstechnisch schwierige Dreiteilung der Kita-Freiflächen oder die Neuordnung des bisher allgemein als harmonisch empfundenen „Dorfplatzes“ mit einem verschattenden Anbau an die neue Reithalle.

    Die Erschließung des Gebiets weist zahlreiche Knicke und Winkel auf, während vorhandene Wegeflächen aufgegeben werden, was die Orientierung im Gebiet erschwert. Die Lage der Hauseingänge und die Wegstruktur (schmale Gassen, Zugang zu den Treppenhäusern nur über die Fahrradräume) im Bereich des Wohnblocks im Südhof der Kaserne erschweren zudem die Adressbildung und lassen die Bildung von „Angsträumen“ befürchten. Auch Lage und Ausgestaltung des Mobilitätshubs werden angesichts der schwierigen Erreichbarkeit kritisiert.

    Die Mietfabrik wird hinsichtlich ihrer Größe, ihres einfachen Grundrisses und ihrer funktionalen Erschließung als angemessene Lösung für die gewerblichen Belange gewürdigt, stößt jedoch in ihrer Massivität auch auf Kritik.

    Der zur Obentraustraße hin gebildete Raum neben der Bestands- Wohnbebauung wird kontrovers diskutiert. Einerseits schafft er eine Öffnung zur Nachbarschaft und einen nach außen nutzbaren Raum, andererseits ist er sehr eng gefasst und erschwert die Orientierung als Eingang in das Areal. Hinsichtlich des Lärmschutzes weist der Sachverständige auf die problematische Anordnung des Skaterparks und die Platzfläche am nördlichen Quartierseingang hin. Beides habe negative Auswirkungen auf die Nachbarn jenseits der Obentrautstraße.

  • Lageplan

    Modellfoto

  • Funktionsgrundriss

    Modellfoto

  • Grundriss Erdgeschoss

    Lageplan

  • Grundriss Regelgeschoss

    Grundriss EG

  • Grundriss Regelgeschoss

    Perspektive

  • Vorplatz Obentrautstrasse

    Perspektive

  • Zugang Mehringdamm

    Perspektive

  • Spielhof

    Perspektive

  • Lokale Helden

    Perspektive

  • Rathausplatz

    Perspektive

  • Werkhof

    Perspektive

  • Wohnhof

    Perspektive

Weiterer Teilnehmer

ifau – Institut für angewandte Urbanistik, Berlin
Stadt Land Fluss, Büro für Städtebau und Stadtplanung, Berlin
friedburg&hhvh:friedburg&Co.
Hahn Hertling von Hantelmann, Berlin

Berater/Sonderfachleute:
Marius Töpfer; Renée Tribble; Lisa Marie Zander

  • Beurteilung durch die Jury

    Der Entwurf wird aus einer sehr vielschichtigen „Erzählung“ entwickelt, die detailliert auf die schrittweise Entwicklungsfähigkeit, die Bestandssituation mit einem sehr weitgehenden Erhalt der Gebäude und ausführliche Analysen aufbaut. Dabei entstehen zahlreiche sehr detailliert ausgearbeitete Einzellösungen, die als wertvoller Beitrag zur Diskussion gewertet werden.

    Insgesamt entsteht so eine stabile, auf dem orthogonalen Kasernenraster aufbauende Grundstruktur mit elf weitgehend variabel bespielbaren Einzelfeldern, die jeweils Freiflächen, Alt- und Neubauten kombinieren. Der vorgelegte Entwurf ist damit weniger räumlicher Entwurf als strukturelles Gerüst. Dabei wird eine funktionsfähige Erschließungs- und Gebäudestruktur entwickelt, die als Grundlage für eine Gebietsentwicklung dienen könnte.

    Positiv hervorgehoben wird neben der Herleitung des Konzeptes vor allem die wie selbstverständlich wirkende und gut zu integrierende Grundstruktur, in der das geforderte Nutzungsprogramm voll erfüllt wird. Auch der Erhalt eines Großteils der Garagen im Nordwesten des Plangebiets, die dezentrale Organisation der Mobilitätshubs – die allerdings auch höhere organisatorische Anforderungen stellt – und die besondere „Berücksichtigung des menschlichen Maßstabs“ werden durch die Jury gewürdigt.

    Mit dem exemplarischen Bild, das sich im Entwurf zeigt, wird jedoch keine überzeugende städtebauliche Antwort auf die Aufgabe vermittelt. Zahlreiche Details erweisen sich vielfach als bauliche Sonderlösungen und scheinen dabei nicht zu Ende gedacht oder nur bedingt funktionsfähig.

    So bestehen erhebliche Zweifel an der Funktionsfähigkeit der Gewerbehöfe, wo weder die schwierig zu gliedernden L-förmigen Gebäude noch die Zufahrtsituation mit ihren eingestellten Stützen und Treppenhäusern überzeugen können. Die in das orthogonale System eingepassten Neubauten im Westteil des Plangebiets erscheinen zu schematisch, die Zuordnung der hier entstehenden Freiräume bleibt fragwürdig.

    Die Idee, die Baumasse gleichmäßig über das Gebiet zu verteilen, ermöglicht zwar den Verzicht auf Hochhäuser und somit eine Integration in die bestehende Blockstruktur. In Verbindung mit den großflächig angewandten Sockelgeschossen wird jedoch mit diesem Entwurf die größte Grundfläche und damit der höchste Versiegelungsanteil aller drei Arbeiten erreicht. Der Hinweis auf bestehende Grünflächen im Umfeld erscheint vor diesem Hintergrund auch angesichts der im Plangebiet vorhandenen Freiflächenanforderungen als nicht zielführend.

  • Grundriss Erdgeschoss

    Grundriss Erdgeschoss

  • Grundriss Regelgeschoss

    Grundriss Regelgeschoss

  • Grundriss Dachaufsicht

    Grundriss Dachaufsicht

  • Garagenhof

    Garagenhof

  • Marmorgasse

    Marmorgasse

  • Wohnhof

    Wohnhof

  • Rathauspark

    Rathauspark

  • Hofplatz

    Hofplatz

  • Vorplatz

    Vorplatz

Luftbild

Ausstellung

Auf dieser Internetseite können Sie die weitere Entwicklung des Modellprojekts Dragonerareal verfolgen. Weitere Informationen