Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) sind qualitativ hochwertige Gebäude, die aus vorfabrizierten Stahlbeton-Sandwich-Fertigteilen hergestellt werden.
Durch die modulare und serielle Bauweise können die Unterkünfte in hoher und dauerhafter Qualität in relativ kurzer Bauzeit errichtet werden. Insgesamt entstanden in Berlin 17 Geflüchtetenunterkünfte mit über 6.000 Bewohner:innenplätzen sowie das Ankunftszentrum, welche durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen errichtet wurden.
Im Typenentwurf der MUF 1.0 umfasst ein Grundmodul zur Unterbringung der Geflüchteten und ein Funktionsgebäude. In einem Grundmodul können bis zu 15 Bewohner:innen in Wohngemeinschaft mit gemeinsam genutzten Küchen- und Sanitärbereichen untergebracht werden. Durch die Addition der einzelnen Module zu bis zu 5 Geschossen und einer 2 bis 4-fachen Zusammenschaltung können verschieden große Baukörper errichtet werden. Diese modulare Bauweise ermöglicht eine flexible städtebauliche Anpassung an die verschiedenen örtlichen Gegebenheiten der jeweiligen Grundstücke in hoher stadträumlicher Qualität.
Im Erdgeschoß eines Grundmoduls befinden sich die barrierefreien Wohneinheiten, ein Sozialarbeiterraum und ein Raum zur gemeinschaftlichen Nutzung.
Über das Funktionsgebäude erfolgt der Grundstückszugang. Weiterhin sind dort die Räume für die gesamte technische Versorgung, ein Waschmaschinenraum, die Bereiche für die Sozialarbeitenden und ein großer Mehrzweckraum untergebracht.
Auch für die Außenanlagen wurden standardisierte Freiraumelemente entwickelt, welche den Bewohnenden generationsübergreifende Aufenthalts- und Freizeitangebote bieten. Dazu zählen ein sogenannter Dorfplatz, Kinderspielbereiche, ein Garten zum Bewirtschaften, ein Sportfeld und eine multifunktional bespielbare Rasenfläche.
Wegen der großen Akzeptanz der MUF 1.0 und weiterer Bedarfe wurde 2018 eine weitere MUF-Serie aufgelegt, die nun weiterentwickelt als MUF 2.0 die Unterbringung in appartementähnlichen Strukturen vorsieht. Das Raumprogramm gewährleistet eine Mischung verschiedener Wohnungsgrößen (1 bis 5 Zimmer) an einem Standort und wird ergänzt durch Gemeinschaftsräume im Erdgeschoss sowie Einrichtungen der kommunalen Infrastruktur wie z.B. Kindertagesstätte, KiezKlub, Tagespflege.
An sieben weiteren Standorten werden statusgewandelten Geflüchteten adäquate Unterkünfte und ein selbstständigeres Wohnen ermöglicht.
Die Gebäudestruktur besteht aus tragenden Außenwänden in Stahlbeton-Sandwich-Konstruktion sowie einem tragenden Erschließungskern. Dies ermöglicht einen flexiblen und variablen Ausbau im Inneren. Die Gebäude können, wenn sie nicht mehr als Geflüchtetenunterkunft genutzt werden, dem sozialen oder allgemeinen Wohnungsmarkt, z.B. als Studierendenunterkunft oder Seniorenheim, zugeführt werden, um der starken Nachfrage nach preiswertem Mietwohnraum zu entsprechen.