Werkschau

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  • „15 Jahre Bauen in Berlin – das bedeutet 15 Jahre Stadtentwicklung in einer Stadt, die wie keine andere in Europa geprägt ist von der Vor- und Nachkriegsgeschichte. Berlin ist eine Stadt mit Verwundungen und Zeichen der Kriegszerstörung. Berlin war aber auch die geteilte Stadt. Stadtentwicklung in Berlin bedeutet deshalb, dass fast jeder Ort belastet ist mit Fragen der Schuld, der Verletzungen, aber natürlich auch des Wiederaufbaus und mit einer Zukunftsvision.“

    Regula Lüscher
    (Berliner Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung (2007 – 2021)

Video

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Formate: video/youtube

Der 35-minütige Film zur Werkschau nimmt Sie mit auf einen Stadtspaziergang zu elf ausgewählten Architekturbeispielen. Diese stehen exemplarisch für die Bandbreite der Bauprojekte in Berlin seit 2005.

Die Werkschau der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen präsentiert in Architekturfotografien rund 140 Berliner Bauprojekte seit 2005. An den Beispielen wird deutlich, wie die Senatsverwaltung in den letzten gut 15 Jahren in unterschiedlichen Rollen die Stadt entwickelt hat: Als Bauherrin, als genehmigende Behörde, als fachliche Beraterin. Die Schau zeigt, wie es in Berlin an verschiedenen Schauplätzen gemeinsam mit vielen Beteiligten gelungen ist, die Stadt vielseitig, lebenswert und ästhetisch ansprechend zu gestalten – für und mit Menschen.

Die fotografische Werkschau ist in den öffentlichen Bereichen des Dienstgebäudes der Senatsverwaltung am Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin zu sehen.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr

Wir bitten Besucherinnen und Besucher der Werkschau darum, weiterhin auf den Mindestabstand zu achten. Personen mit respiratorischen Symptomen, die auf eine COVID-19-Infektion hinweisen können, sollten zum Schutz der Beschäftigten im Dienstgebäude auf einen Besuch der Werkschau verzichten.

Zehn Beispiele für Berliner Bauprojekte seit 2005

Modulare Unterkünfte für Geflüchtete (MUF)

Adresse: Murtzaner Ring 68, 12681 Berlin
Architekt:innen: aim architektur immobilien management
Bauherr:in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Als Antwort auf die hohe Zahl an Geflüchteten, die 2015 nach Deutschland kamen, entstanden 2016 und 2017 in kürzester Planungszeit insgesamt zehn Flüchtlingsunterkünfte in modularer Bauweise an unterschiedlichen Standorten in Berlin. Die aus Sichtbetonfertigelementen hergestellten Module konnten schnell und flexibel an die verschiedenen örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Die modularen Unterkünfte bieten rund 4.500 Bewohnerinnen und Bewohnern ein temporäres Heim. Die Gemeinschaftsunterkünfte erlauben die Nachnutzung für andere Zwecke.

Institut für Lebenswissenschaft, Humboldt Universität (Rhode Erdmann Haus)

Adresse: Philippstraße 13/Haus 22, 10115 Berlin
Architekt:innen: Bodamer Faber Architekten
Bauherr:in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Der Neubau des Forschungs- und Laborgebäudes aus dem Jahr 2016 ist ein maßgeblicher Schritt zur Konzentration des Fachgebietes Biologie auf dem Campus Nord – ein Vorteil für die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnern. Erstmals im Land Berlin wurde beim Bau ressourcenschonender Beton eingesetzt. Prägend für das elegante Gebäude mit den abgerundeten Ecken ist das offene Foyer, das sich über mehrere Geschosse erstreckt. Charakteristisch ist seine funktionale, flächensparende Raumanordnung.

Staatsoper Unter den Linden

Adresse: Unter den Linden 7, 10117 Berlin
Architekt:innen: hg merz
Bauherr:in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Die Staatsoper wurde in den Jahren 2010 bis 2017 unter strengen denkmalpflegerischen Aspekten generalsaniert. Ziel war es, in der Oper einen zeitgemäßen Spielbetrieb zu ermöglichen und vor allem die Akustik zu verbessern. Eine Anhebung der Decke des Zuschauersaals hat dort die Raumresonanz deutlich verbessert. Darüber hinaus schafft ein neues Probenzentrum mit der Raumgröße und den akustischen Eigenschaften des Zuschauersaals optimale Probebedingungen für die Künstler*innen. Eine unterirdische Verbindung zwischen Probenzentrum und Hauptbühne ermöglicht den reibungslosen Transport von Bühnenbildern.

Lise-Meitner-Schule OSZ

Adresse: Lipschitzallee 25, 12351 Berlin
Architekt:innen: Numrich Albrecht Klumpp Architekten
Bauherr:in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Das Oberstufenzentrum Lise-Meitner ist bundesweit einzigartig und gilt als ein naturwissenschaftliches Kompetenzzentrum in Berlin und Brandenburg. Eine naturwissenschaftliche Schule soll einladen zum Experiment. Sie sollte ein Ort sein, der anregt und neugierig macht. In dem Neubau von 2019 wurde deshalb ein abwechslungsreiches Raumkonzept mit engen und offenen Orten und überraschenden Perspektiven umgesetzt. Die Lehr- und Laborbedingungen des OSZ antworten auf die Anforderungen aus Wirtschaft und Forschung. Der Anspruch eines funktionalen Schulgebäudes mit hoher architektonischer Qualität wurde eingelöst.

Schiller-Bibliothek (Erweiterung)

Adresse: Müllerstraße 149, 13353 Berlin
Architekt:innen: AV1 Architekten GmbH
Bauherr:in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Im Jahr 2015 wurde die bestehende Schiller-Bibliothek im Berliner Wedding zu einer Mittelpunktbibliothek erweitert. Der heutige Neubau ist ein funktionales, anspruchsvolles Gebäude, das sich gut in das denkmalgeschützte Ensemble auf dem Rathausplatz im Wedding einfügt. Auffälligstes architektonisches Merkmal sind die Fassadenbänder aus verglasten Flächen in den Obergeschossen. Kinderbibliothek, Jugendetage und Erwachsenenbereich verteilen sich im Gebäude auf drei Geschosse mit vielfältigen Angeboten.

Staatliche Ballett Schule

Adresse: Erich-Weinert-Straße 103, 10409 Berlin
Architekt:innen: gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Bauherr:in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Die Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik gehört zu den führenden Tanzausbildungsinstituten in Europa. Die Ganztagsschule mit Internat vereint die tänzerische und die schulische Ausbildung. Ziel von Sanierung und Neubau im Jahr 2010 war es, der Ballettschule ein neues, attraktives und repräsentatives Erscheinungsbild zu geben. Dabei wurde eines der bestehenden Schulgebäude aus den 1960er Jahren vollständig saniert und in ein Unterrichts- und Verwaltungsgebäude umgewandelt. Für die tänzerische Ausbildung entstanden ein neues Ballettsaal-Gebäude und für die Unterbringung ein neues Internatsgebäude.

Justizvollzugsanstalt Düppel

Adresse: Robert-von-Ostertag-Straße 2, 14163 Berlin
Architekt:innen: MGF Architekten GmbH
Bauherr:in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Die Justizvollzugsanstalt Düppel in Berlin-Zehlendorf ist eine Anstalt des offenen Vollzugs. Mit dem Neubau von 2010 entstand ein neues Unterkunftsgebäude für 240 männliche Inhaftierte und 80 Vollzugsbeamte. Die ursprüngliche Bebauung seit 1948 wurde weitgehend abgerissen. Die neue funktionale Anordnung der räumlichen Bereiche erleichtert gemeinschaftliches Leben, Gruppenstrukturen und unterstützt die organisatorischen Abläufe.

Neues Wohnen an der Briesestraße

Adresse: Briesestraße 19, Kienitzer Straße 26, 12053 Berlin
Architekt:innen: EM2N | Mathias Müller | Daniel Niggli
Bauherr:in: STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH

Mitten im bunten Rollbergkiez in Neukölln entstand 2020 an der Briesestraße ein ebenso buntes Gebäudekonzept mit 77 modernen Neubauwohnungen, 17 Atelierwohnungen und 7 Gemeinschaftswohnungen für Wohngruppen sowie einem Café. 30 Wohnungen werden als Sozialwohnungen vermietet. Die Wohnungen werden über großzügige Räume für Begegnung und offene Laubengänge miteinander verbunden. Das Bauprojekt einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft ist aus einem Werkstattverfahren zum experimentellen Wohnungsbau hervorgegangen. In ihm verbindet sich leistbares Wohnen mit dem Anspruch auf eine lebendige urbane Wohnatmosphäre.

Integrierte Sekundarschule Mahlsdorf (Holzbauschule)

Adresse: An der Schule 41-59, 12623 Berlin
Architekt:innen: NKBAK, Nicole Kerstin Berganski / Andreas Krawczyk
Bauherr:in: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Holz ist der Baustoff der Gegenwart und der Zukunft. Holz ist aber auch ein Baustoff, mit dem sich besonders gut vorgefertigte Gebäude herstellen lassen. Die 2019 eröffnete Schule in Mahlsdorf gehört zu den Modellvorhaben des Landes Berlin für die Beschleunigung von Schulneubauten. Sie wurde unter dem Motto des zeit- und kostensparenden Bauens in Modulbauweise zu großen Teilen aus Holz für rund 550 Schülerinnen und Schüler erstellt. Durch die Holzsystembauweise und den hohen Vorfertigungsgrad konnte die Schule mit allen Beteiligten innerhalb von 28 Monaten geplant und errichtet werden.

Haus der Statistik

Adresse: Otto-Braun-Straße 70-72, 10178 Berlin
Architekt:innen: Teleinternetcafe und Treibhaus Landschaftsarchitekten
Bauherr:in: Koop5*

2015 verhinderte eine Gruppe engagierter Kunst- und Kulturschaffender nach langem Leerstand den geplanten Abriss des Hauses der Statistik am Alexanderplatz aus den 1970er Jahren und belebte es neu. Sie forderten, das Gebäude gemeinwohlorientiert zu entwickeln – also gemeinsam zu planen, welche Nutzungen mit welchen Partnern vorzusehen sind – und war damit erfolgreich. Heute entwickelt die „Koop5“ das Areal zu einem vielfältigen Ort des Wohnens, Lebens, des Arbeitens und der Kultur. Die Altbauten werden auch aus ökologischen Aspekten saniert und nicht abgerissen. Außerdem entstehen 300 neue Wohnungen und das neue „Rathaus der Zukunft“ des Bezirks Mitte. Das Haus der Statistik steht beispielhalft dafür, wie Stadtentwicklung funktionieren kann und auch in Zukunft an vielen Orten in Berlin funktionieren soll.

*) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, ZUsammenKUNFT Berlin eG, Bezirksamt Mitte