Schwitzen im Kita-Garten, Schuften auf dem Bau, schweißtreibende Beschäftigung bei Post, Lieferdiensten oder in der Landschaftspflege. In Berlin arbeiten viele Beschäftigte auch im Sommer im Freien. Im Zuge des Klimawandels wird das immer belastender. Die beiden wichtigsten Risikofaktoren sind Hitze und UV-Strahlung und beide nehmen seit Jahren zu. Gab es in der Region Berlin-Brandenburg laut Deutschem Wetterdienst im Jahr 2002 etwa 1.595 Stunden Sonnenschein, waren es im Jahr 2022 bereits knapp 2.018 Stunden. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 27 Prozent oder 423 Sonnenstunden in den letzten 20 Jahren. Entsprechend steigen auch die durchschnittlichen Temperaturen und die Anzahl der heißen Tage.
Arbeit im Freien kann negative Gesundheitsfolgen haben: zum einen drohen akuten Schädigungen wie Sonnenbrand, Augenschäden wie Binde- und Hornhautentzündung oder Hitzeschäden wie Austrocknung, Hitzschlag oder Sonnenstich. Zum anderen kann es bei langfristiger Belastung auch zu chronischen Schäden kommen wie vorzeitiger Hautalterung, Augenerkrankungen wie Grauer Star und Hautkrebs. Seit 2015 kann weißer Hautkrebs als Berufskrankheit (BK-Nr. 5103) anerkannt werden. In Berlin wurden 227 Fälle der BK-5103 im aktuellsten Berichtsjahr 2021 bei den zuständigen Trägern der gesetzlichen Unfallversicherung gemeldet (ohne Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau). Mit 119 Fällen wurde etwas mehr als die Hälfte davon anerkennt. Bundesweit waren es 3.502 anerkannte Fälle bei 6.685 Meldungen. Hautkrebs gehört damit heute zu den häufigsten Berufskrankheiten – mit steigender Tendenz.