Was motiviert Sie, sich im Modellprojekt Rathausblock einzubringen?
Die ungezügelten Verwertungsinteressen auf dem Immobilien- und Wohnungsmarkt, was für viele Mieter*innen und Gewerbetreibende Verdrängung bedeutete und bedeutet. Auch öffentliche Räume gibt es zu wenige, städtisches Leben hat es außerhalb des Konsums immer schwerer, Raum zu finden. Beim Modellprojekt Dragonerareal besteht die Chance, ein gemeinwohlorientiertes Quartier zu entwickeln mit leistbaren Mieten, ein Quartier, das diese Bezeichnung verdient.
Was verbindet Sie mit dem Modellprojekt?
Ich bin Anwohnerin seit 1982, Mitglied der X-berger Wohnverwandtschaften und des Wohnprojekteverbundes Berlin zur Miete, die sich für gemeinschaftliche solidarische Wohn- und Lebensformen einsetzen. Ich war beteiligt bei den Formulierungen von Kooperationsvereinbarung und Modellprojektbeschreibungen und bin in einigen Arbeitsgemeinschaften des Dragonerareals aktiv, wie z.B. Ökologie, Gemeinwesenentwicklung oder Wohnen und Soziales.
Für was wollen Sie sich als Delegierte für das Forum besonders einsetzen?
Die Frage sollte zuerst heißen „für wen?“. Wichtig sind die Menschen, die es schwerer haben im Leben, die aus den unterschiedlichsten Gründen im Forum nicht vorkommen und wahrscheinlich am gesamten Planungsprozeß nicht teilnehmen können. Für ihr späteres Wohnen, Leben und Arbeiten müssen wir mitdenken. Zum „was?“: Eine grundsätzliche ökologische/nachhaltige Gestaltung des Dragonerareals muss durchgesetzt werden, ebenso eine große Zahl von öffentlichen und gemeinschaftlichen Räumen für zivilgesellschaftliche, soziale und kulturelle Aktivitäten und für die Bedarfe der Nachbarschaft.
Was wäre ihr größter Wunsch für den Rathausblock/das Dragonerareal?
Dass es gelingt, wirklich ein Quartier als Modellprojekt zu realisieren, das als Modell und Standard für andere Quartiere dienen und viele Nachfolger finden kann – mit wenig Verwertungsdruck, aber viel Mehrwert für die dort dann lebenden Menschen.