Leitidee und Grundzüge der Planung
- Grundgedanke des Entwurfs ist, dass sich das Dragonerareal in zwei Bereiche mit sehr unterschiedlichen Charakter gliedert. Dies sind die Kaserne mit großmaßstäblichen, baulich gefassten Höfen und der “Hinterhof” zwischen Blockrandbebauung und Kaserne mit Remisen, Werkstätten und Garagen und typisch Berliner Hinterhofatmosphäre. Für die Weiterentwicklung im Sinne eines Weiterbauens dieser beiden Bereiche werden eine differenzierte Strategie im Umgang mit dem Denkmalbestand und ein situativer Ansatz verfolgt.
- Grundlage der weitergebauten Kaserne sind die drei ursprünglichen Höfe. Diese wilden unterschiedliche Zonen und Baufelder aus. Die fehlenden Flügel werden nicht rekonstruiert, sondern durch breitere und höhere Baukörper ersetzt. Auf diese Weise bleibt der dreigliedrige Rhythmus entlang des Mannschaftsgebäude deutlich und die verbleibenden Höfe werden als großmaßstäbliche, unterschiedlich genutzt Freiräume les- und nutzbar.
- Im “Hinterhof” werden bestehende Gebäude situativ und punktuell ergänzt. Dies geschieht durch Weiter-, Um- und Anbauten sowie durch Aufstockung. Auf diese Weise entstehen fließende informelle, kleinteilige Raumverbindungen und ein Freiraumring, der eine Durchwegung und Öffnung des Blocks ermöglicht.
- Die Nutzungsstruktur folgt der Empfehlung, das Gebiet in einen gewerblich geprägten südlichen Teil aufzuteilen. Durch die Anordnung urbaner Nutzungen in der Sockelzone (z. B. wohnverträgliches Gewerbe) und gewerblicher bzw. Wohnnutzung in den oberen Geschossen erfolgt zudem auch eine vertikale Gliederung.
- Die Erweiterung des Rathauses erfolgt im nördlichen Teil des Rathausgrundstücks, wo sie in Verbindung mit anderen Gebäuden einen Rathausplatz ausbildet.
- Die zusätzlichen Flächen für das Finanzamt werden in einem dem Mannschaftsgebäude auf der gesamten Länge vorgelagerten Ergänzungsbau nachgewiesen. Dieser orientiert sich mit seinen urbanen Nutzungen in der Erdgeschosszone zum Gebietsinneren, so dass eine neue räumlich-funktionale Qualität entsteht.