Gedenktafel Berliner Spionagetunnel

Gedenktafel Berliner Spionagetunnel, Gedenkstätte Berliner Mauer

Gedenkstätte Berliner Mauer

  • zw. Mozartring und Dankmarsteig, 12524 Berlin

Der Erinnerungsort zum Spionagetunnel im Landschaftspark Rudow-Altglienicke besteht aus einer Informationsstele sowie drei Tafeln mit Abbildungen.

Der Text der Stele lautet:
„Der Berliner Spionagetunnel verlief von einer Radarstation der US-Streitkräfte in Rudow (West-Berlin) zur Schönefelder Chaussee in Altglienicke im sowjetischen Sektor der Stadt. Der Tunnel verschaffte dem amerikanischen und britischen Geheimdienst Zugang zu jenen Telefonkabeln, die von den sowjetischen Streitkräften in der DDR für ihre interne Kommunikation genutzt wurden. Bis zu seiner Entdeckung im April 1956 war der Tunnel 11 Monate in Betrieb und zeichnete rund 440 000 Gespräche auf ca. 50 000 Tonbandspulen auf. Die Bänder wurden täglich in die USA und nach England geflogen, wo die Informationen von etwa 600 Mitarbeitern ausgewertet wurden. Der Bau der ca. 450 Meter langen Röhre mit der aufwendigen Abhörtechnik war ein herausragendes Ereignis in der Geschichte des Kalten Krieges. Besondere Brisanz erhielt die `Operation Gold/Stopwatch´ dadurch, dass ein britischer Doppelagent die Aktion an den sowjetischen Geheimdienst (KGB) verraten hatte. Der KGB wurde aber erst mit Verzögerung aktiv, um den Doppelagenten nicht zu gefährden.
Ein ca. sieben Meter langes Originalsegment des Spionagetunnels konnte geborgen werden und ist im Alliiertenmuseum, Berlin-Zehlendorf ausgestellt.“