Er liegt im Zugang zu der „Kaufland“-Filiale und trägt die Inschrift:
„HIER ARBEITETE \ JULIUS FROMM \ JG. 1883 \ FIRMA ARISIERT 4.8.1938 \ FLUCHT 1938 \ ENGLAND \ TOT 12.5.1945 \ LONDON”
Vom Schtetl zog Julius Fromm als Kind mit seiner Familie nach Berlin, wo sie ihren Lebensunterhalt zunächst durch die Herstellung und den Verkauf von Zigaretten bestritt. Julius Fromm studierte nebenher Chemie und gründete 1914 das Fabrikations- und Verkaufsgeschäft für Parfümerie und Gummiwaren. Er konzipierte das erste nahtlose Kondom aus Naturkautschuk. Seine Firma, die Fromms Act Gummiwerke GmbH lancierte das Kondom Fromms Act, und das Unternehmen beherrschte schnell den Markt der Kondomherstellung. 1922 errichtete Fromm in Friedrichshagen in der Rahnsdorfer Straße eine Fabrik, 1929 kaufte er das Grundstück in der Friedrichshagener Straße. Zu der Zeit produzierte die Firma rund 24 Millionen Kondome jährlich. 1938 wurde die Firma für einen Bruchteil ihres Wertes an Hermann Görings Patentante vermacht. Julius Fromm emigrierte mit seiner Familie nach London, wo er kurz nach Kriegsende verstarb. Ein Rückerhalt der Firma war für die Angehörigen nach Kriegsende nicht
möglich, da das Unternehmen in einen VEB überführt wurde. Kondome der Marke Fromms Act wurden weiterhin verkauft. Nach Wendezeiten 1990 versuchte der Sohn Fromms das Grundstück Friedrichshagener Straße zurückzuerhalten, es erfolgte eine finanzielle Entschädigung.