- Bölschestraße 39, 12587 Berlin
Anni Schlesinger
Der Jurist Selmar Schlesinger richtete kurz vor der Jahrhundertwende in der Friedrichstraße 48 seinen Wohnsitz ein, und eröffnete ein Büro als Rechtsanwalt und Notar. 1903 errichtete er auf dem Grundstück in der Friedrichstraße 39 (heute Bölschestraße) eine Villa. Er führte seine Anwaltspraxis bis 1938. Als er 1942 verstarb, wurde er auf dem evangelischen Friedhof in der Peter-Hille-Straße neben seiner Frau, einer Pianistin, beigesetzt. Der Sohn der Familie Kurt Schlesinger, ein Ingenieur der Firma Loewe, emigrierte 1938 nach Paris, von dort dann in die USA. Seine Schwester Anni Schlesinger wurde aufgrund ihrer jüdischen Abstammung in Auschwitz ermordet. Die Verlegung des Stolpersteins für sie erfolgte am 27.04.2012.
Die Inschrift lautet:
„HIER WOHNTE \ ANNI SCHLESINGER \ JG. 1901 \ DEPORTIERT 2.3.1943
\ ERMORDET IN AUSCHWITZ”
Clara Leske
Clara Leske ist die Schwester von Alice Leske, für die in der Bruno-Wille-Straße 108, 12587 Berlin ebenfalls ein Stolperstein verlegt ist. Clara Leske wohnte 1939 in der Viktoriastraße 27 (heute: Dreiserstraße). Anschließend verzog sie in das Altersheim am Müggelseedamm 212. Nachdem dieses geschlossen wurde, wohnte sie mit einer weiteren Heimbewohnerin in der Villa der Schlesingers in die Friedrichstraße 39 (heute Bölschestraße, siehe auch Stolperstein Anni Schlesinger).
Die Inschrift des am 27.04.2012 in der Bölschestraße 39 verlegten Stolpersteins für Clara Leske hält fest:
„HIER WOHNTE \ CLARA LESKE \ JG. 1874 \ DEPORTIERT 2.4.1942 \ GHETTO WARSCHAU”