Stolperstein - Familie Holzmann

  • Bölschestraße 25, 12587 Berlin

Die Schneider Paul und Irmgard Holzmann heirateten am 19.10.1929. Ihr Sohn Wolfgang kam 1930 zur Welt. Die Familie lebte in der Friedrichstraße 25 (heute Bölschestraße). Der Vater Irmgard Holzmanns betrieb eine Schneiderei in der Friedrichstraße 116, in der auch ihr Ehemann Paul Holzmann arbeitete. Nach den Novemberprogromen 1938 bei denen das Geschäft geschändet wurde, entschloss sich der Vater Irmgard Holzmanns zur Emigration nach Shanghai. Ein Nachzug der weiteren Familie 1939 war nicht erfolgreich. Die Deportation der Familie erfolgte im Frühjahr 1943. Die Mutter wurde zunächst von Sohn und Mann getrennt, doch auf ihr Drängen bat Paul Holzmann den SS-Arzt Horst P. Fischer, der die Selektionen vornahm, das Kind bei der Mutter zu lassen. Dem Wunsch wurde Folge geleistet. Mutter und Sohn wurden vergast. Paul Holzmann wurde zunächst in einem Außenlager festgehalten, Anfang 1945 gelang ihm die Flucht. Er wurde erneut aufgegriffen und nach Theresienstadt gebracht und erkrankte dort an Typhus. Nach Ende des Krieges kehrte er 1945 nach Friedrichshagen zurück und betrieb ein Modegeschäft in der Bruno-Wille Straße 61. Aus seiner zweiten Ehe ging ein weiterer Sohn hervor.
Die Stolpersteine für Irmgard und Wolfgang Holzmann wurden am 26.03.2010 verlegt.

„HIER WOHNTE \ WOLFGANG \ HOLZMANN \ JG. 1930 \ DEPORTIERT 2.3.1943 \ AUSCHWITZ \ ERMORDET 30.3.1943”

„HIER WOHNTE \ IRMGARD \ HOLZMANN \ GEB. GROSS \ JG. 1909 \ DEPORTIERT 2.3.1943 \ AUSCHWITZ \ ERMORDET 30.3.1943”