Denkmal - Rudolf Mandrella

  • Mandrellaplatz, 12555 Berlin

Rudolf Mandrella finanzierte sich sein 1923 begonnenes Jura-Studium in Berlin durch Straßenbauarbeiten. Die Heirat mit Maria Kulke erfolgte im Jahr 1936. Aus der Ehe gingen drei Jungen hervor. Wohnort Mandrellas war in Karlshorst, er war als Amtsgerichtsrat in Köpenick tätig. Bereits Ende der 1930er Jahre sprach er seinen Unmut über die Nationalsozialisten aus. 1941 meldete sich Mandrella freiwillig für den Dienst in der Marine, gelangte dadurch nach Kiel und Stettin. Dort engagierte er sich mit kritischen Gleichgesinnten im Pfarrhaus. In der Nacht vom 04. auf den 05. Februar 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet, am 06. März kam er ins Berliner Untersuchungsgefängnis und am 12. Mai wurde er in Dessau vor das Reichskriegsgericht geführt, wo er wegen Zersetzung der Wehrkraft zu Tode verurteilt wurde.

Mandrella führte vom 102. Tag seiner Haft bis zehn Tage vor seinem Tod ein Tagebuch. Ebenso schrieb er am Tag der Hinrichtung einen bewegenden Abschiedsbrief an seine Frau. Aus ihm geht seine starke Religiosität hervor:

„Zu dem Schicksal, das der Herr mir auferlegt hat, sage ich ein starkes Ja! Traurig macht mich nur der Gedanke an dich und die Kinder, an den Schmerz, den ich dir und deinen Angehörigen gemacht habe.“

Seit Juli 1947 trägt der Platz vor dem Amtsgericht den Namen Rudolf Mandrellas, seit September 1982 erinnert eine von Werner Rosenthal gestaltete Stele mit den folgenden Worten an ihn:

„RUDOLF MANDRELLA \ RICHTER AM AMTSGERICHT BERLIN-KÖPENICK \ KATHOLISCHER ANTIFASCHIST \ GEBOREN 6.3.1902 ERMORDET 3.9.1943 \ IM ZUCHTHAUS BRANDENBURG“