- Schloßpark, 12557 Berlin
Eine Köpenicker Sage erzählt: „Dort wo heute das Köpenicker Schloß steht, befand sich vor etwa vierhundert Jahren ein kurfürstliches Jagdschloß. Zum Gefolge des Kurfürsten Joachim II. gehörte auch ein junger Page, der seinem Herren ein treu ergebener Diener war. Eines Tages, als der für seine Jagdleidenschaft bekannte Kurfürst zur Wildschweinjagd in die Wälder der Müggelberge aufbrechen wollte, beschwor ihn der Page, auf diese Jagd zu verzichten, da er fürchtete, ihm könnte dabei etwas zustoßen. Schließlich erzählte er zögernd, daß er einen furchtbaren Traum gehabt habe. Ein wütender Keiler hätte das Leben seines Herrn bedroht. Lachend wehrte der Kurfürst den besorgten Diener ab und ritt an der Spitze der Jagdgesellschaft davon. Am Abend kehrten alle gut gelaunt und mit reicher Beute zum Schloß zurück. Das zur Strecke gebrachte Wild wurde im Hof des Schlosses ausgelegt und von jedermann betrachtet. Der Kurfürst hatte eigenhändig einen gewaltigen Keiler erlegt, der so schwer war, dass ihn mehrere Jäger vom Wagen heben mussten. Als die Schloßbewohner im Schein der Fackeln das riesige Tier aus der Nähe sehen wollten, bückte sich auch der Page am Kopf des Keiler nieder. In diesem Moment schlug das totgeglaubte Tier mit letzter Kraft seine Hauer in das Bein des Jungen und riß ihm eine tiefe Wunde in das Fleisch. Nur wenige Tage später starb der Page. Darüber waren alle sehr betroffen. Zum Andenken ließ Joachim jenes Denkmal errichten. Es zeigt einen nachdenklichen jungen Mann, der seine linke Hand auf einen Eberkopf stützt.“