- Schlossinsel, Lange Brücke, 12557 Berlin
Das Denkmal auf der Köpenicker Schlossinsel ist dem Theologen und Pädagogen Johann Julius Hecker gewidmet, der als Begründer der Realschule gilt.
Hecker wurde als Sohn des Schulrektors Heinrich Bernhard Hecker geboren, der ihn bis zu seinem 14ten Lebensjahr selbst unterrichtete. Sodann besuchte er das Essener Gymnasium, um schließlich in Halle an der Saale zu studieren. 1729 wurde Hecker Lehrer am Pädagogikum zu Halle. Sechs Jahre darauf holte ihn Friedrich Wilhelm I. auf Empfehlung nach Potsdam, wo er unter anderem den königlichen Prinzen unterrichtete. 1748 gründete Hecker die erste deutsche Realschule mit ökonomisch-mathematischem Schwerpunkt. Ihr angegliedert wurde ein Kurs für die Ausbildung von Lehrkräften. Gleichfalls baute er eine Verlagsbuchhandlung für pädagogische Literatur auf. 1753 wurde Heckers Gründung als „Kurmärkisches Landschullehrerseminar“ verstaatlicht. Nach dem Siebenjährigen Krieg legte Hecker auf Befehl Friedrichs ein Reglement für die Entwicklung des Volksschulwesens vor, welches ab dem 12.08.1763 als General-Landesschulreglements für alle Provinzen in Kraft trat.
Am 15. Oktober 1851 zog das königliche Schullehrerseminar in das Köpenicker Schloss ein, wo es bis 1926 verblieb. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Seminars wurde am 14.12.1898 im Schlosspark eine von F. Volke gestaltete Sandsteinstehle für Johann Julius Hecker eingeweiht. Diese trägt ein Relief, auf dem ein Seminarist zum Portraitmedaillon Heckers aufschaut und ihm einen Lorbeerkranz reicht. Enthüllt wurde das Denkmal im Beisein von Schülern und Lehrern des Seminars. Es trägt folgenden Text:
„JOH. JUL. HECKER \ BEGRUENDER \ DES ERSTEN \ PREUSSISCHEN \ LEHRERSEMINARS \ 1748.”
Auf der Rückseite der Stele ist zu lesen:
„GESTIFTET \ VON \ LEHRERN UND FREUNDEN \ DES \ VOLKSSCHULWESENS \ 1898.”
Über die Enthüllung des Denkmals wurde berichtet: „Der ganze Festplatz war […] mit Fahnen und Guirlanden herrlich geschmückt, für die Ehrengäste war ein besonders, geschmackvoll drapiertes Zelt aufgebaut worden. Nachdem die Festversammlung in weitem Halbkreise um das Denkmal her Aufstellung genommen hatte, begann die Feier mit dem Gesange der Strophe: „Ich will dich all mein Leben lang.“ Unter Posaunenbegleitung stieg aus mehr als tausend Kehlen der Lobgesang zum Himmel empor.“ Im Orgelsaal des Lehrerseminars stifteten Schüler ebenfalls eine Gedenktafel für den königlichen Seminarmusiklehrer Rudolf Lange.