Denkmal - Salvador Allende Gossens

  • Pablo-Neruda-Straße / Salvador-Allende-Straße / Salvador-Allende-Straße 2 – 8 / Müggelschlösschenweg (Allende-Viertel), 12559 Berlin

Nach einem BVV-Beschluss wurde am 11.09.2013 am Eingang zum Allendeviertel, gegenüber der Pablo-Neruda-Str. 11 und an der Stirnseite des heutigen Emmy-Noether-Gymnasiums, die Bronzebüste Salvador Allendes erneut aufgestellt. Sie trägt folgenden Schriftzug:

„SALVADOR ALLENDE \ PRÄSIDENT DER REPUBLIK CHILE 1970 – 1973\
26.06.1908 11.09.1973”

Der sozialistische Arzt und Politiker Salvador Guillermo Allende Gossens war von 1970 bis 1973 Präsident von Chile. Er nahm sich während eines von Augusto Pinochet angeführten Militärputsches das Leben. Pinochet errichtete errichtete kurz darauf eine Diktatur in Chile, die von 1973 bis 1990 forbestand.

Die von Dietrich Rohde geschaffene Büste wurde Anfang der 1980er Jahre aufgestellt und befand sich vor der 25. Oberschule. Diese wurde im November 1973 nach Salvador Allende benannt und trug bis 2011 den Namen Salvador-Allende-Schule. Ebenfalls 1973 erfolgte die Umbenennung der Achenbachstraße in Salvador-Allende-Straße und der Müggelschlösschenstraße in Pablo-Neruda-Straße.

Nicht weit entfernt erinnert ein weiterer Gedenkstein in der Salvador-Allende-Straße 2 – 8 vor dem Haupteingang des Krankenhaus Köpenick im Park an die letzte Rede Allendes, die dieser am 11.09.1973 gegen acht Uhr morgens an das chilenische Volk im Radio richtete. Auszüge der Rede finden sich als Inschrift auf dem Gedenkstein:

„Dr. Salvador \ Allende \ Ich habe die Gewiss \ heit, daß die Saat, die \ wir in das würdige Be \ wußtsein Tausender und \ Abertausender Chilenen \ gepflanzt haben, nicht her \ ausgerissen werden kann \ Sie haben die Gewalt. Sie kön \ nen uns unterjochen, aber \ die sozialen Prozesse kann \ man weder durch Verbre \ chen noch durch Gewalt \ aufhalten. Die Geschichte \ ist mit uns. Sie wird von \ den Völkern geschrieben \ 11.9.1973 \ Letzte Worte an das Volk”

Wohlwissend, dass dies seine letzte Rede werden würde, endete er: „Es lebe Chile! Es lebe das Volk! Es leben die Werktätigen! Das sind meine letzten Worte, und ich habe die Gewissheit, dass mein Opfer nicht vergeblich sein wird.“

Allende nahm sich noch am selben Tag das Leben, nachdem Kampfjets den Präsidentenpalast bombardierten, und die Armee diesen erstürmte. Die Militärjunta unter Augusto Pinochet regierte daraufhin das Land bis 1990.

Der Gedenkstein mit der Rede Allendes gehört wahrscheinlich zu der mehrteiligen Plastik mit dem Titel “Salvador Allende Ehrung”, die Marianne Traub zwischen 1986 und 1988 kreierte. Teil dieser war die rund 130 cm hohe Bronzeskulptur “Sich schützender Knabe” (1986/87), die 1989 eingeweiht wurde und sich im Besitz des damaligen Allende-Krankenhauses befindet. Es ist anzunehmen, dass es sich dabei um die Figur im Müggelschlösschenweg (Krankenhauspark) handelt.

Im Allende-Viertel erinnert an die Ereignisse in Chile weiterhin eine Gedenktafel für Pablo Neruda und eine Skulptur für Victor Jara. Im Emmy-Noether-Gymnasium befindet sich ebenso eine von Ingeborg Hunzinger 1976 gestaltete Sandsteinstele mit dem Titel „Chile“. Sie zeigt ineinander geschobene Menschenkörper, dazwischen ragt eine zerbrochene Gitarre hervor, die vermutlich ebenfalls auf Victor Jara verweist.