Denkmal - Kapp-Putsch

  • Adlergestell, Vorplatz S-Bahnhof Grünau, 12527 Berlin

Der am 19.03.1977 eingeweihte, rund 2.5 Meter große Granitfindling mit angebrachten Bronzebuchstaben gedenkt der Opfer des Kapp-Putschs.

Die Inschrift lautet:

„DEN \ ARBEITERN \ DES \ STADTBEZIRKS \ BERLIN-KOEPENICK \ ZUM GEDENKEN, \ DIE IM MAERZ 1920 \ BEI DER \ NIEDERSCHLAGUNG \ DES REAKTIONAEREN \ KAPPPUTSCHES \ IHR LEBEN \ LIESSEN”

Der Kapp-Lüttwitz-Putsch (13. März – 17. März 1920) war der erste großangelegte Versuch rechtsradikaler und militaristischer Gruppierungen, die Weimarer Republik zu stürzen. Das Ziel war die Beseitigung der Demokratie und die Errichtung einer Militärdiktatur.

Der Militärputsch steht in Zusammenhang mit den Folgen des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution. Gemäß dem Friedensvertrag von Versailles sollte das Heer auf 100 000 Mann verkleinert werden. Unter der Führung von General Walther von Lüttwitz schlossen sich reaktionäre Freikorps zusammen, um die eigene Entlassung zu verhindern und die verhasste Demokratie zu beseitigen.

Am 13. März 1920 besetzte die Marinebrigade Ehrhardt, schwarz-weiß-rote Fahnen schwenkend und mit weißen Hakenkreuzen auf den Stahlhelmen, das Berliner Regierungsviertel. Generallandschaftsdirektor Wolfgang Kapp wurde zum Reichskanzler ernannt, die Regierung flüchtete aus Berlin. Unter der Parole „Auf zum Generalstreik“ mobilisierte die Gewerkschaftsführung daraufhin die Arbeiterschaft und rief zum Widerstand gegen den Putsch auf. Dem Streik schlossen sich auch Teile der staatlichen Verwaltung an. Am 17. März erklärte Wolfgang Kapp seinen Rücktritt, der Putsch war nach nur vier Tagen beendet.

Als Führer des Widerstands gegen den Kapp-Putsch in Grünau ist Otto Pfeiffer übermittelt. Bei den Kämpfen in Adlershof am 19.03.1920 fiel u.a. der Grünauer Paul Seelisch (37 Jahre).