Denkmal -Friedrich Wilhelm Albert Hirte/ Hirschgarten (Kolonie)

  • Weg zur Quelle / Hirteplatz, 12587 Berlin

Der studierte Chemiker Albert Hirte heiratete 1859 Berta Kaumann, die aus einer alteingesessenen Köpenicker Familie stammte. Hirte arbeitete als Handlungsreisender und war Mitgründer einer Firma, die im Engros- und Bankengeschäft aktiv war. Durch den Tod der (Schwieger-)Mutter 1864 erbte die Familie Grundbesitz an der Spree. Die im Grundbuch als „Hirschacker“ eingetragene Weide wurde von der Familie verpachtet. 1870 entschied sich Hirte zur Erschließung des Geländes, ein Jahr darauf galt die erste Villa als bezugsfertig. Weitere Bautätigkeiten folgten. Zum 25jährigen Bestehen der Kolonie Hirschgarten wurde 1895 auf der Grünfläche des zentralen Platzes Am Stern (seit 1920 Hirteplatz) ein rund zwölf Meter hoher Obelisk aus rotem Main-Sandstein mit Wetterfahne und einer goldenen Sonnenspitze errichtet. Dieser wurde nach den Entwürfen des Königlichen Regierungsbaumeisters Otto Stahn gefertigt, der unter anderem durch den Bau der Oberbaumbrücke bekannt wurde.

Der Obelisk hält fest:

„ZUR ERINNERUNG \ DES 25JÄHRIGEN BESTEHENS \ DER KOLONIE \ HIRSCHGARTEN \ GEGRÜNDET IM JUNI 1870 \ VON ALBERT HIRTE 1895”

Im Jubiläumsjahr 1895 existierten bereits 42 Villen und Landhäuser in Hirschgarten, die hauptsächlich von wohlhabenden Kreisen bewohnt wurden. Die Feier zur Einweihung wurde von dem Verschönerungsverein Hirschgarten und Anwohnenden vorbereitet. Albert Hirte selbst verfasste ein „Gedenkblatt zur Feier des 25jährigen Bestehens Hirschgartens“, welches Einblick in die Entwicklung der Kolonie gibt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand der 1,50 Meter hohe Aufsatz des Obelisken. Durch das Einwerben von Spendengeldern konnte eine private Initiative 2001 einen von dem Berliner Kunstschmied Hans-Joachim Kunsch gefertigten Ersatz anbringen.