- Nähe Kablower Weg 63, 12526 Berlin
Als eine der Inschriften des Denkmals für Kurfürst Joachim Friedrich ist überliefert:
An dieser Stelle entschlief seeliglich im Herrn auf dem Wagen der Durchläuchtigste Hochgeborene Fürst und Herr, Herr Joachim Friedrich, Marggraf zu Brandenburg, des Heill. Römischen Reichs Erz-Kämmerer und Churfürst, in Preußen, zu Stettin, Pommern der Kassuben und Wenden, auch zu Schlesien, zu Crossen und Jägerndorf Herzog, Burggraf zu Nürnberg, Fürst zu Rügen, hochlöblichen Andenkens, plötzlich und unversehens vom Schlage gerühret, am 18ten July zu Mittag des Jahres 1608 und ist diese Tafel die Nachkommen daran zu erinnern hierher gesetzet worden.
Diese Inschrift von Malermeister Andreas Hübner entstammt einer der frühen Versionen des historischen Gedenkorts. 1608 wurde ein erstes Erinnerungszeichen gesetzt, Reparaturen und Neukonzeptionen des Denkmals erfolgten in den Jahrzehnten darauf. 1819 wurde an der Stelle ein über zwei Meter hohes gußeisernes Kreuz errichtet, 1845 entstand schließlich die Gedenkhalle nach einem Entwurf August Stülers. Im Zuge der Ausweitung der Bahnstrecke und auch wegen des baulichen Zustands des Erinnerungsorts gab es eine Diskussion um den Erhalt beziehungsweise die Verlegung des Denkmals. Zu Kriegszeiten 1942 ist es vermutlich wegen einer Verbreiterung des Bahngeländes verschwunden. Der ehemalige Standort des Denkmals befindet sich dort, wo die verlängerte Joachimstraße (benannt nach dem Kurfürsten) die Bahnlinie kreuzt. Die Bahnstrecke ist heute die Trennlinie zwischen den Ortsteilen Grünau und Bohnsdorf. Historisch beschrieb man das Denkmal als im “Bohnsdorfischen Busche“
liegend. Es wurde aber einstmals ebenso dem Jagen 75 der königlichen Oberförsterei Grünau zugeordnet.