Denkmal - Sowjetisches Ehrenmal

  • Puschkinallee, 12435 Berlin

Bis zum Sommer 1947 wurden im Treptower Park 5178 sowjetische Soldaten bestattet. Überlegungen für die Aufstellung eines Denkmals im kleineren Rahmen fanden im Herbst 1945 statt. Ein erster Gedenkstein wurde daraufhin am 30.04.1946 auf Initiative leitender Genossen der KPD enthüllt.

Er befindet sich abseits hinter dem dritten und vierten Sarkophag des heutigen Ehrenmals und trägt die Inschrift:

„DAS SCHAFFENDE \ VOLK BERLINS \ DEN UNSTERBLICHEN \ HELDEN \ DER ROTEN ARMEE \ AM 1. MAI 1946”

Auf der Rückseite steht:

„UNSTERBLICHE OPFER, \ DIE FÜR UNS GEBRACHT, \ DIE UNS BEFRREIT \ AUS FASCHISTISCHER NACHT. \ OPFER, UNS ALLEN \ ZUR MAHNENDEN LEHRE – \ EWIGER RUHM EUCH \ UND EWIGE EHRE”

Der Ausschreibungsbefehl für einen künstlerischen Wettbewerb zur Gestaltung für „eine bleibende monumentale historische Gedenkanlage […], die den Gedanken der fortdauernden lichten Erinnerung an die gefallenen Sowjetsoldaten und die Größe der internationalen Befreiungsmission der Sowjetarmee zum Ausdruck bringt“ wurde im Oktober 1946 erteilt. Die Einweihung des Treptower Ehrenmals erfolgte am 08.05.1949. Die Fläche ist in drei Zonen eingeteilt. Die erste Zone besteht aus zwei halbrunden Plätzen, den zwei Triumphbögen und den von dort ausgehenden Alleen, die von der Puschkinallee und von der Straße Am Treptower Park zur Skulptur „Mutter Heimat“ führen.

Die Inschrift am Eingangsbogen Am Treptower Park lautet:

„EWIGER RUHM \ DEN HELDEN, DIE FÜR \ DIE FREIHEIT UND \ UNABHÄNGIGKEIT DER \ SOZIALISTISCHEN HEI- \ MAT GEFALLEN SIND.”

Wie auch die meisten anderen Inschriften des Ehrenmals ist diese in Russisch und Deutsch verfasst. Über dem Portal Puschkinallee steht:

„EURE GROSSEN HELDENTATEN SIND UNSTERBLICH \ EUER RUHM WIRD JAHRHUNDERTE ÜBERLEBEN \ DIE HEIMAT WIRD EUCH STETS IN ERINNERUNG BEHLTEN”

Die Inschriften der Eingangsportale befinden sich jeweils neben einem Kranz aus Lorbeer- und Eichenblättern, in dessen Mitte die Jahreszahl 1945 zu lesen ist. Der zweite Komplex besteht aus dem Platz auf dem die Skulptur „Mutter Heimat“ steht. Sie zeigt eine ältere Frau, die ihre linke Hand an die Brust drückt, und die laut dem Künstler Jewgeni Wutschetitsch die Trauer der Sowjetunion um ihre Söhne symbolisiert. Zu dem zweiten Komplex gehört ebenfalls die Allee, die den Weg zum Haupteingang der Friedhofsanlage weist, der durch zwei gesenkte Fahnenmonumente – hohe Dreiecke aus rotem Granit – sowie zwei davor kniende Soldatenskulpturen geformt wird. Links befindet sich ein älterer, rechts ein junger Soldat, die mit gesenktem Kopf Helm und Waffe in den Händen halten.

Auf den Fahnen ist die folgende Inschrift eingemeißelt:

„EWIGER RUHM DEN KÄMPFERN DER SOWJETUNION, DIE IHR LEBEN HINGEGEBEN HABEN IM KAMPF FÜR DIE BEFREIUNG DER MENSCHHEIT VON FASCHISTISCHER KNECHTSCHAFT”

Nur in russischer Inschrift ist am unteren Rand des Fahnenmassivs
rechter Hand festgehalten:

„ERRICHTET 1949 VON DER SOWJETARMEE. BAULEITER – DIE INGENIEURE G.M. SCHUBNIKOW, W.G. DUBROWSKI, M. B. TSCHERNIN, N. S. KAPORZEW”

Linker Hand findet sich der Hinweis:

„DIE AUTOREN DES EHRENFRIEDHOFS: STALIN-PREISTRÄGER BILDHAUER J. W. WUTSCHETITSCH, ARCHITEKT JA. B BELOPOLSKI”

Der dritte, zentrale Komplex ist über eine Treppe zu erreichen, er beinhaltet die Sarkophage und das Hauptmonument.

Auf einer Platte unterhalb der Treppe zur Friedhofsanlage findet sich die Inschrift:

„DIE HEIMAT \ WIRD IHRE HELDEN \ NICHT VERGESSEN”

Seitlich am Stein sind die Jahreszahlen 1941 – 1945 verzeichnet. In diesem Grab finden sich vier Gefallene, die 1948 dort bestattet wurden. Diese vier sollten eine individuelle Bestattung erhalten, stellvertretend für ihre gefallenen Kameraden in den Gemeinschaftsgräbern.
In dem im Mausoleum befindlichen Ehrenbuch sind sie auf der ersten Seite mit Name und Dienstgrad gelistet.
Der Ehrenhain selbst ist rechteckig angelegt, die fünf Rasenflächen in der Mitte sind symbolische Grabstätten. Auf der ersten steht seit 1951/52 ein Bronzekranz mit Anker und Leuchtturm als Symbol für die Marine.

Auf dem um den Kranz gewickelten Band steht die russische Inschrift:

„EWIGER RUHM DEN GEFALLENEN HELDEN 1941–1945”

An den Seiten befinden sich je acht Kalksteinblöcke mit Inschriften Stalins sowie Reliefszenen, die das Kriegsgeschehen widergeben. Die Szenen stellen dar: Überfall auf die Bürger der Sowjetunion, Schrecken der Okkupation und Widerstand, die Heimat unterstützt die Front, die Tradition der Sowjetarmee, Heldenstädte sowie Trauer um die Gefallenen.
Das Hauptmonument des Ehrenhains zeigt einen sowjetischen Soldaten mit Schwert in der Hand und einem Kind auf dem Arm. Er tritt auf ein zerbrochenes Hakenkreuz. Unter ihm befindet sich ein Mausoleum, das einen Gedenkraum beherbergt. Das darin enthaltene Mosaik, die Schriftbänder und der Siegesstern wurden durch den Kunstmaler Anatoli A. Gorpenko gestaltet. Der Fries zeigt 16 trauernde Personen, die mit den 16 Sarkophagen korrelieren.
Die Anlage wurde als zentrale Gedenkstätte zu DDR-Zeiten genutzt.