- Alt Treptow 1, 12435 Berlin
In den 1960er Jahren wurde unter Leitung von Dietrich Wattenberg ein astronomischer Garten in der Sternwarte geschaffen. Sein Vorhaben umriss er 1962 mit den Worten:
„Um diesem Platz im Zuge der Neugestaltung des Treptower Parks eine besondere Bedeutung zu verleihen, [… wird …] der Vorschlag unterbreitet, hier denjenigen ein Denkmal zu setzen, die an der Erschließung des Weltraums und der Wegbereitung zu den Sternen wesentlichen Anteil hatten und durch ihre Forschungen in der Vergangenheit dazu beigetragen haben, dem Menschen die Möglichkeit kosmischer Flüge zu erschließen, die Gesetze des Weltraums zu entdecken und zu erforschen und schließlich die Erreichung anderer Himmelskörper zu gewährleisten.“
Wattenberg schlug als zu ehrende Persönlichkeiten vor: Nikolaus Kopernikus, der das Modell des heliozentrischen Planetensystems begründete; Galileo Galilei, der 1609 als erster ein Fernrohr auf den Himmel richtete und mit dem Spruch „Und sie bewegt sich doch“ in die Geschichtsschreibung einging; Johannes Kepler, auf den die Keplerschen Gesetze, die die Bewegungsformen der Planeten darlegen, zurückgehen sowie Albert Einstein, der maßgebliche theoretische Grundlagen für die Erforschung des Alls vorlegte und insbesondere durch seine Relativitätstheorie bekannt wurde. Weiterhin schlug Wattenberg vor, Isaac Newton, Friedrich Wilhelm Bessel, Bunden und Kirchhoff, K.E. Ziolkowski sowie Max Planck zu ehren. Als erste Büste für den Ehrenhain wurde aus Sondermitteln des Kulturfonds Groß-Berlin die Anschaffung einer Büste Albert Einsteins von Jenny Mucchi-Wiegmann ermöglicht. Diese wurde zuvor bereits auf der Blumen- und Plastikschau im Treptower Park gezeigt. Ein zweiter
Abguß der Büste wurde am 13.03.1963 am Vortag des Geburtstags Einsteins im astronomischen Garten enthüllt. 1971 wurde ein bronzener Gedenkstein für Johannes Keppler von Werner Richter im astronomischen Garten aufgenommen und am 09.06.1971 stellte Gerhard Thieme seine Bronzeplastik des griechischen Mathematikers und Physikers Archimedes bei der neunten Plastik und Blumen-Ausstellung im Treptower Park vor. Anlässlich des 500. Geburtstags von Copernicus wurde am 28.02.1973 eine vom Leipziger Bildhauer Werner Richter gestaltete Büste von Nicolaus Copernicus mit Gedenkstein eingeweiht. Dieser zeigt das stilisierte, von ihm erschaffene Weltbild mit der Sonne als Mittelpunkt des Planetensystems. Rechts unter dem Relief findet sich die Inschrift: Nicolaus Copernicus 1473-1543. Laut Angabe der Initiatoren sollte die Büste einen Beitrag zur deutsch-polnischen Freundschaft leisten. Am 08.07.1974 reihte sich die ebenfalls von Richter entworfene Skulptur von Galileo Galilei in den
Garten ein. 1984 erfolgte zu guter Letzt die Einweihung der Büste von Johann Gottfried Galle vom selben Künstler.
Heute ist einzig die Skulptur des Archimedes im Park der Archenhold Sternwarte verblieben und bei Führungen zugänglich. Aus Angst vor Diebstahl mussten die anderen Büsten in die Innenräume verlegt werden. Neben der Büste Keplers wurde auch die Einsteins 1991 entwendet. 2003 tauchte eine ähnliche Büste des Princeton Professors bei einem Antiquitätenhändler der Umgebung auf. Die Sternwarte konnte nicht nachweisen, dass es sich dabei um ihr Exemplar handelte.