Gedenkstelen für René Gross, Manfred Mäder, Heinz Jercha, Gerald Thiem, Erich Kühn, Walter Hayn, Opfer der Berliner Mauer

Gedenkstele

Geschichtsmeile Berliner Mauer

  • Kiefholzstraße / Karpfenteichstraße, 12435 Berlin

Die zwei Gedenktafeln erinnern an sechs Opfer der Berliner Mauer.

Auf der ersten Tafel befindet sich folgender Text:
“René Gross und Manfred Mäder versuchten an der Karpfenteichstraße nach West-Berlin zu fliehen; sie wollten nicht auf die ungewisse Entscheidung über ihre Ausreiseanträge warten. Grenzposten entdeckten die beiden und schossen. Manfred Mäder verblutete im Grenzstreifen; René Gross wurde durch einen Kopfschuss getötet.
Heinz Jercha kam ums Leben, als er Ost-Berlinern zur Flucht verhelfen wollte. Der Tunnel unter der Heidelberger Straße war verraten worden; bewaffnete Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit eröffneten das Feuer auf den Fluchthelfer. Walter Hayn wurde von DDR-Grenzposten erschossen, als er sich an der Gartenkolonie »Sorgenfrei« in den Grenzstreifen begab. Sein Fluchtmotiv blieb ebenso unklar wie das von Erich Kühn. Von einem Posten an der Treptower Straße beim Versuch, seiner Verhaftung zu entgehen, angeschossen, verstarb Erich Kühn an den Folgen eines Bauchdurchschusses. Gerald Thiem stieg aus unbekannten Gründen an der Treptower Straße von West-Berlin aus in den Grenzstreifen. Kurz darauf brach er im Kugelhagel der Grenzposten zusammen.”

Neben Fotografien befinden sich auch die Lebensdaten der Gestorbenen auf der Informationstafel.

Auf der zweiten Tafel ist folgendes festgehalten:
“Insgesamt wurden mindestens 136 Menschen zwischen 1961 und 1989 an der Berliner Mauer getötet oder kamen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime ums Leben. 98 Flüchtlinge wurden erschossen, verunglückten oder nahmen sich das Leben. 30 Menschen aus Ost und West ohne Fluchtabsichten wurden erschossen oder verunglückten. DDR-Grenzsoldaten wurden im Dienst von Fahnenflüchtigen, Kameraden, Flüchtlingen oder einem West-Berliner Polizisten getötet. 251 Reisende aus Ost und West starben vor, während oder nach Kontrollen an Berliner Grenzübergängen. Ungezählt sind die Menschen, die aus Kummer und Verzweiflung starben über die Auswirkungen des Mauerbaus auf ihr Leben.”

Bei der Einweihung der Gedenkstelen am 21.11.2011 waren unter anderem der Bezirksbürgermeister Oliver Igel, die Witwe Manfred Mäders sowie der Vater René Gross anwesend. Die Stele geht auf einen Beschluss der BVV zurück.