- Britzer Straße 5, 12439 Berlin
Das Gelände an der Britzer Straße mit den noch stehenden Baracken ist das einzige, noch weitestgehend erhaltene Zwangsarbeiterlager Berlins. 1943 im Auftrag von Albert Speer errichtet, diente das Gelände der Unterbringung von Menschen, die in Nieder- und Oberschöneweide als ZwangsarbeiterInnen eingesetzt wurden. 1944 wurden hier ebenfalls 435 italienische Bauarbeiter untergebracht. Ein Jahr darauf wurde das Gelände als Außenlager für das KZ Sachsenhausen genutzt, 200 Frauen mussten in der Batteriefabrik Petrix im heutigen Bruno-Bürgel-Weg Zwangsarbeit verrichten. Seit 1995 steht das Ensemble unter Denkmalschutz. Mitte der 1990er Jahre stellte die Berliner Geschichtswerkstatt die Geschichte des Geländes in einer ersten Freiluftausstellung vor. Auf Antrag der PDS wurde 1999 darüber beraten, in der Britzer Straße zwei Gedenktafeln zu enthüllen. Die Berliner Geschichtswerkstatt legte mit der Antifa Treptow ein Jahr darauf ein Konzept für eine zentrale Gedenk-, Informations-und Dokumentationsstätte zum Thema Zwangsarbeit vor. Im Jahr 2001 wurde eine Gedenktafel links des Eingangs mit dem Text enthüllt:
“Von 1939 bis 1945 errichtete das nationalsozialistische Regime \ in Berlin über 1000 Zwangsarbeiterlager. \ Allein im Industriebezirk Treptow befanden sich mehr als \ 100 dieser Lager, in denen Frauen und Männer \ unterschiedlicher Nationalitäten interniert und zur Arbeit \ in der Kriegswirtschaft gezwungen wurden. \ Diese Baracken sind als einziges bauliches Zeugnis jener Zeit \ erhalten und sollen an die Menschen erinnern, die hierher \ und anderen Orts verschleppt \ wurden. \ Ausbeutung und Rassismus verletzten ihre Würde zutiefst.”
Im August 2006 öffnete das Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit. Seit 2010 lässt sich auch die Unterkunftsbaracke 13 im Rahmen von Führungen besichtigen. Drei Jahre darauf wurde die neue Dauerausstellung „Alltag Zwangsarbeit 1938 – 1945“ vorgestellt.