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Alfred Grotjahn
Am Ehrengrab des Mediziners Grotjahn auf dem Friedhof Baumschulenweg wurde am 13.05.2013 vom Heimatverein Köpenick eine Informationstafel mit folgendem Text angebracht:
„Alfred Grotjahn 1869 1931 Ehrengrab. Alfred Grotjahn war ein bekannter Mediziner und Begründer der Sozialen Hygiene in Deutschland. Nach dem Medizin studium wurde er 1894 in Berlin zum Dr. med. promoviert. Hier im Zentrum der Arbeiterbewegung kam Grotjahn mit deren führenden Persönlichkeiten in Verbindung. Er stellte die Wechselwirkung von Krankheit und gesellschaftlicher Umwelt in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit. In seinen wissenschaftlichen Schriften beschäftigte sich Grotjahn mit den Themen Alkoholismus, Ernährung, Fortpflanzung, Sozialversicherung, Krankenhauswesen und Wohnverhältnisse.
1920 wurde er erster ordentlicher Professor für Soziale Hygiene in Deutschland. Nach seinem 1919 erfolgten Eintritt in die SPD war Alfred Grotjahn 1921- 24 Mitglied des Reichstags, wo er sich für Verbesserungen im Sozial und Gesundheitsbereich einsetzte. Als Verfasser des Sozialpolitischen Programms der SPD in der Weimarer Republik formulierte er Forderungen, die in der Bundesrepublik Deutschland in hohem Maße umgesetzt wurden.”
Franz Künstler
Anlässlich des 125. Geburtstags des Reichstagsabgeordneten und Widerstandskämpfers Franz Künstler wurde die folgende Informationstafel an seinem Ehrengrab am 13.05.2013 eingeweiht:
„Franz Künstler war ein deutscher Gewerkschafter, Politiker und Widerstandskämpfer. Der gelernte Maschinenschlosser trat mit 18 Jahren in die SPD ein. Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg wurde Künstler Mitglied der USPD und Stadtverordneter in Neukölln. 1922 kehrte er zur SPD zurück und war dort Sprecher des linken Parteiflügels. 1924 übernahm Franz Künstler den Vorsitz des SPD-Bezirks Groß-Berlin. Von 1920 bis 1933 war er Reichstagsabgeordneter und wandte sich dort gegen die sozialdemokratische Koalitionspolitik in der Weimarer Republik. Nach dem Verbot der SPD 1933 wurde Künstler verhaftet. Nach schwerer Misshandlung und 1934 erfolgter Entlassung aus der Haft lebte er bis 1942 in Kreuzberg. Trotz schweren Herzleidens wurde Künstler als
Lastenträger für eine Heeresdienststelle verpflichtet. In Folge dieser erschöpfenden Tätigkeit starb er. Seine Beerdigung auf dem Friedhof Baumschulenweg mit tausenden Teilnehmern gilt als letzte Massendemonstration gegen die NS-Diktatur.”
Auf dem Zentralfriedhof in Friedrichsfelde befindet sich sein Symbolgrab in der Gedenkstätte der Sozialisten. Erst nach der Wende wurde sein tatsächliches Grab in Baumschulenweg wiederentdeckt. In der Elsenstraße 52 (Neukölln) existiert seit 1993 eine Gedenktafel für ihn.