- Hasselwerderstraße 38/40, 12439 Berlin
An der Hauswand der Villa “Offensiv” wurde am 09.11.2007 eine Gedenktafel mit folgender Inschrift befestigt:
“In diesem Haus befand sich im Jahr 1945 \ einer von bisher 20 bekannten Haftorten \ des sowjetischen Geheimdienstes NKWD \ im Bezirk Treptow – Köpenick. \ Nach Kriegsende wurden im Keller \ dieses Gebäudes zahlreiche Bürgerinnen \ und Bürger inhaftiert und von hier in \ Straflager deportiert, wo viele von ihnen \ umgekommen sind.”
In der Hasselwerderstraße existierte ein Stützpunkt der 15. Oper-Gruppe des NKWD / MGB. Die Kellerräumlichkeiten des Gebäudes wurde von 1945 bis wahrscheinlich Dezember 1946 als Arrestzellen genutzt. Die Haft in den „GPUKellern“ sollte ursprünglich zur Verfolgung nationalsozialistischer Aktivisten dienen, wurde jedoch ein Instrument des Terrors und der Unterdrückung. Der Initiator der Gedenktafel, der Rentner Wolfgang Elsholz, erinnert sich daran, wie er als Kind von der gegenüberliegenden Schule in die Räumlichkeiten blicken konnte und sah, wie bei Verhören Schläge eingesetzt wurden. Vor dem Krieg gehörte die Villa der Firma Deutsche Messingwerke Carl Eveking AG und wurde als Wohnhaus für die Evekings und andere Familien genutzt. In ihrem Werk in der Berliner Straße 131 – 134 (heute Schnellerstraße) waren Zwangsarbeiter angestellt. Die Villa wurde später durch die Staatssicherheit genutzt. Bernd Nock (SPD) stellte den Antrag zur Finanzierung der Tafel. Eine weitere Gedenktafel für die Opfer des NKWD befindet sich in der Seelenbinderstraße 99 (OT Köpenick).