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In Erinnerung an die jüdischen Sportler Gustav und Alfred Flatow ist vor der Flatow-Oberschule eine Bronzetafel auf einem Podest angebracht, die die Porträts der Flatow-Cousins sowie den stilisierten Grundriss Theresienstadts zeigt. Bernd Finkenwirth schuf die Tafel, die am 14.10.1995 enthüllt wurde.
Ihr Text lautet:
Den Siegern der 1. Olympiade der Neuzeit 1896 in Athen \ Gustav Felix Flatow und Alfred Flatow \ geb. 7.1.1875 geb. 3.10.1869 \ gest. 29.1.1945 gest. 28.12.1942 \ Die beiden Pioniere der deutschen Sportbewegung \ wurden wegen ihrer jüdischen Herkunft ausgegrenzt, \ verfolgt und später von den Nationalsozialisten in das \ KZ Theresienstadt deportiert. \ Sie starben dort vor Hunger und Entkräftung.
Initiiert wurde die Tafel durch ein Schulprojekt der Flatow-Schule. Zur Einweihung reiste der 70jährige Sohn Gustav Flatows Stefan Flatow aus Rotterdam an. Alfred Flatow zog 1887 nach Berlin und wohnte ab 1890 am Kurfürstendamm. Er nahm an den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit 1896 in Athen teil und gewann Gold- und Silbermedaillen am Barren sowie Reck. Er engagierte sich sein Leben lang für den Sport und publizierte Bücher wie Der Hochsprung, Der Weitsprung, Kunstturnen, oder die Praxis des Barrenturnens. Alfred Flatow, damals wohnhaft in Schöneberg, wurde am 03.10.1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Gustav Flatow kam 1892 nach Berlin, nahm wie sein Cousin an den Olympischen Spielen teil und gewann dabei im Team Gold am Barren und Reck. Er trat ebenso – diesmal erfolglos – bei den Spielen in Paris 1900 an. 1899 gründete er eine Textilfirma, und wohnte von 1922 bis 1933 in der Schlüterstraße in Charlottenburg. 1933 erfolgte die Emigration in die
Niederlande, doch nach der Besatzung wurde auch er Silvester 1943 verhaftet und im Februar nach Theresienstadt verschleppt. Dort wurde er Ende Januar 1945 verhungert und erfroren aufgefunden.