Gedenktafel für die Schriftsteller Ola Hansson und Laura Marholm

  • Lindenallee 20, 12587 Berlin

Diese Gedenktafel ist dem Schriftstellerehepaar Ola Hansson und Laura Marholm gewidmet, die ab 1891 in Friedrichshagen wirkten.

In ihrem literarischen Schaffen setzte sich die deutsch-baltische Laura Marholm, nach Ihrer Heirat Laura Hansson, Zeit ihres Lebens intensiv mit der deutschen Kultur auseinander. Sie arbeitete für das Theater und wirkte als Übersetzerin und Essayistin. Nach ihrer Heirat mit Ola Hansson 1889 übertrug sie dessen Schriften ins Deutsche und verfolgte in ihrem eigenen Werk ähnliche Fragestellungen. Erfolg erhielt sie unter anderem mit dem Sammelband “Das Buch der Frauen” (1895).

Der aus einer Bauernfamilie stammende Ola Hansson arbeitete nach seinem Philosophiestudium zunächst als Korrespondent. Er veröffentlichte den Lyrikband „Notturno“ (1885) und „Sensitiva amorosa“ (1887), der aufgrund einer erotischen Thematik in Schweden als skandalös rezipiert wurde. Die Familie entschied sich zur Emigration und ließ sich nach einem Treffen von Ola Hansson mit Gerhart Hauptmann im November 1891 in Friedrichshagen nieder. Sie hofften hier Anknüpfungspunkte für ihr Schaffen und eine offenere Leserschaft zu finden. Das Paar bewohnte mit zweijährigem Sohn und Dienstmädchen für kurze Zeit die linke Hälfte des Hauses in der Lindenallee 20. Das Haus entwickelte sich unter den Hanssons zum Treffpunkt für Schriftstellerinnen und Schriftsteller des Friedrichshagener Dichterkreises wie Max Dauthendey oder Richard und Paula Dehmel, für Kunstschaffende unter anderen ist hier Edvard Munch zu nennen oder Musiker wie Richard Strauß. Im Anschluss an ihre Zeit in Friedrichshagen zog die Familie an den Schliersee (Bayern). Das Leben von Ola Hansson und Laura Marholm war in Folge durch zahlreiche Ortswechsel gezeichnet, sie lebten unter anderem in Österreich und Frankreich.