- Müggelseedamm 254, 12587 Berlin
Am Wohngrundstück des Schriftstellers Wilhelm Bölsche findet sich seit 1956 auf Anregung der Friedrichshagener Kulturbund-Ortsgruppe an der Hauswand eine Gedenktafel mit dem Text:
In diesem Hause wohnte Wilhelm Bölsche Mitglied des Friedrichshagener Dichterkreises geb. 2.1.1861 gest. 30.8.1939.
Nach seinem Studium der Philosophie und Kunstgeschichte in Bonn und Paris zog Bölsche 1885 nach Berlin und setzte sich dort als Schriftsteller mit dem Naturalismus auseinander. 1890 war er Mitgründer der „Freien Volksbühne“ und arbeitete für die Neue Rundschau. Nach seiner Heirat wohnte er in Friedrichshagen, wo er den Roman “Die Mittagsgöttin” verfasste und zur zentralen Figur des Friedrichshagener Dichterkreises avancierte. Mit dem in Erkner lebenden Gerhard Hauptmann knüpfte er eine langjährige, tiefgehende Freundschaft. Bölsche konnte literarischen Erfolg durch eine allgemeinverständliche Beschreibung der Naturwissenschaft erlangen. Aus zweiter Ehe mit Johanna Walter gingen zwei Kinder hervor. Zu dieser Zeit lebte er am Müggelseedamm 254, dem Ort der oben genannten Gedenktafel. Sein Wohnort mit Bibliothek und naturwissenschaftlicher Sammlung wurde vom Journalisten Rudolf Magnus 1909 beschrieben.