Gedenktafel - Arbeitergenossenschaft "Paradies"

  • Paradiesstraße/ Buntzelstraße, 12526 Berlin

Am 04. März 1902 wurde in einem Lokal in der Skalitzer Straße die Idee der Gründung einer Arbeiterbaugenossenschaft diskutiert. Ziel war es, den wirtschaftlich Schwachen ein kostengünstiges, aber auch gemütliches Heim im Grünen zu schaffen. Dafür wurden um die 140 Morgen Land für den Kaufpreis von 240.000 Mark im Südosten Berlins erworben. Grundsteinlegung für die erste Bauperiode erfolgte 1904 in der Buntzelstraße, wo auch die freistehende Metallgedenktafel angebracht wurde. Die Inschrift lautet:

“ARBEITER- BAUGENOSSENSCHAFT PARADIES GEGRÜNDET MAI 1902”

Mit welchem Idealismus das Projekt zu damaliger Zeit trotz finanziell herausfordernder Situation verfolgt wurde, lässt sich anhand der Worte des Vorstandes in der Festschrift zum 25jährigen Bestehen der Arbeiterbaugenossenschaft ‚Paradies‘ ablesen:

„Ein Kulturwerk ist von wenigen hundert Arbeitern geschaffen, das der gesamten Arbeiterschaft zur Ehre gereicht. Es ist aber auch der Beweis erbracht, daß durch Zusammenschluß der Massen in den Genossenschaften, durch gemeinschaftliche Arbeit und gegenseitige Hilfe, ungeahnte Kräfte geweckt und zur Entfaltung gebracht werden können. […] Jeder Einzelne muß davon überzeugt sein, daß nur durch gegenseitige Unterstützung „Einer für alle und alle für einen“ im heutigen Wirtschaftsleben etwas erreicht werden kann.“

Die Baugenossenschaft Paradies besteht bis heute.