- Friedlander Straße 139, 12489 Berlin
An der Hauswand befindet sich eine Gedenktafel mit rotem Winkel, die an den preußischen Landtagsabgeordneten der KPD erinnert:
„HIER WOHNTE DER VON DEN NAZIS / ERMORDETE ANTIFASCHISTISCHE / WIDERSTANDSKÄMPFER / ERICH STEINFURTH / *AM 10.8.1896 / AM 2.2.1934 / EHRE SEINEM ANDENKEN.”
Der Schlosser (in anderen Quellen Lokheizer) Steinfurth arbeitete im Reichsbahnausbesserungswerk RAW Grunewald und war dort seit Anfang der 1920er Jahre im Betriebsrat tätig. 1923 engagierte er sich mit anderen Eisenbahnern gegen die Hitlerputschisten in Bayern. In der Folge wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Er setzte sich ab 1927 im Zentralvorstand für die Rote Hilfe Berlin-Brandenburg ein. Ab 1929 bis zu seiner Inhaftierung war er Mitglied des Preußischen Landtags für die KPD. Seine Festnahme erfolgte am 25.03.1933. Nach Inhaftierung in Plötzensee sowie im KZ Sonnenburg wurde er mit Johann Schehr, Rudolf Schwarz und Eugen Schönhaar am „Kilometerberg“ (Schäferberg) in Berlin Wannsee oder aber in der Gestapo-Zentrale Prinz-Albrecht-Straße (heute Niederkirchnerstraße) ermordet.
Nach Steinfurths Tod 1934 drückten die Adlershofer Linken ihre Solidarität dadurch aus, dass sie alle Straßenschilder der Friedlander Straße in einer Nacht- und Nebelaktion in Erich-Steinfurth-Straße umbenannten.
An seinem Wohnhaus in Adlershof wurde damals folgender Text angebracht:
„Hier wohnte Erich Steinfurth, er wurde am 2.2. von der Geheimen Staatspolizei ermordet. Wir werden seinen Tod rächen, indem wir in seinem Geiste handeln.”
Weitere Gedenktafeln für Erich Steinfurth finden sich am Wohnhaus von Rudolf Schwarz in der Varnhagenstraße 24 in Prenzlauer Berg sowie am “Kilometerberg” in Wannsee.