- Segelfliegerdamm 34, 12487 Berlin
Gedenktafel für die Luthereiche (Baum-Nr. 35)
Gattung/Art: Quercus robur, Stieleiche
Standort: 50379. Segelfliegerdamm
Pflanzjahr: 10. November 1883
Standalter: 131 jahre
Baumhöhe: 25 m
Stammdurchmesser: 114 cm
Kronendurchmesser: 24 m
Am Rande des früheren Forstvereins Kanne wurde vom Grundbesitzer und Direktor der Baugesellschaft Johannisthal, Baron Carl Louis Freiherr Trützschler von Falkenstein (1824-1891), im Jahr 1873 ein Park angelegt. Später entstanden in der Nähe ein Inhalatorium sowie ein Badehaus, und ab 1884 wurde der Gemeinde Johannisthal der Name „Bad Johannisthal“ zugesprochen.
Der „Trützschler-Park“ grenzte im Osten an das Königliche Jagdrevier. Die Jagdreviere für den Preußen-König legte Oberstjägermeister Hans Heinrich XI., Graf Von Hochberg, Fürst von Pleß, Freiherr von Fürstenstein (1833-1907) fest, der auch die Hofjagden organisierte. In einer Übersicht der Reviere des Königlich Preußischen Hofjagdamtes von 1894 ist für kleinere Treibjagden von Niederwild und Hasen das Feldjagdrevier Britz/Buckow/Groß-Ziethen, wozu auch das Waldgebiet bei Johannisthal gehörte, eingetragen.
1883 pflanzte man in Deutschland zur Erinnerung an den Theologischen Urheber der Reformation, Dr. Martin Luther (1483-1546), anlässlich seines 400. Geburtstages „Luthereichen“. Diese wurden meist vor Kirchen oder anderen zentral gelegenen Standorten platziert. Da es in Johannisthal zu jener Zeit keine evangelische Kirche gab, entschied man sich für einen Standort am Rande des „Trützschler-Parks“. An dieser Stelle verweilte der Preußische König mehrmals während seiner Hofjagden.
In Johannisthal ließ der Baron Carl Trützschler v. Falkenstein am 10. November 1883 mit einem feierlichen Akt im Beisein des Gemeindevorstehers, der Gemeinde-Vertreter und mehrerer Persönlichkeiten die Luthereiche pflanzen. Alte Baumbestände des „Trützschler-Parks“ sind noch heute teilweise erhalten und befinden sich in den Innenhöfen der Häuser in der Trüzschlerstraße.