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Die Villa Bertrand, die heutige Turmvilla
Die Wetterfahne auf dem achteckigen Turm des neobarocken Gebäudes weist auf das Erbauungsjahr 1899 hin. Der Klempnermeister Karney beauftragte kurz vor der Jahrhundertwende den Architekten Rudolf Riegel mit der Errichtung seiner heute unter Denkmalschutz stehenden Villa. Als nächster Besitzer wird der Geheimrat Bertrand genannt, daher der zusätzliche Name „Villa Bertrand“. Im Inneren ist besonders der großzügig gestaltete offene Dielenraum zu erwähnen, der in seiner vertikalen Ausdehnung vom Erdgeschoss bis zur Decke des Obergeschosses reicht.
Im Jahr 1934 vermietete der damalige Besitzer, der Großhändler Erich Krebs, sein Haus an die Gesellschaft Reichsautobahnen. In der Folge wurde die Villa zum Parteihaus der NSDAP mit dem Sitz der Ortsgruppe Hirschgarten und dem Amt für Volkswohlfahrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschlagnahmte die Rote Armee das Anwesen. Zur DDR-Zeit wurde das Gebäude vorrangig als Kindertagesstätte genutzt. Im Jahr 2000 erfolgte eine aufwendige denkmalgerechte Restaurierung mit teilweisem Rückbau.
Die Postkarte von 1900 zeigt links neben der Turmvilla am Beginn der damaligen Eschenallee den reich verzierten Torbogen zum im Krieg völlig zerstörten Restaurant Aussichtsturm.