- Hasselwerder Straße 22, 12439 Berlin
Die 1901 erbaute Villa war zunächst Dienstwohnung von Richard Lehmann, dem jüdischen Eigentümer des Textilunternehmens Anton & Alfred Lehmann AG in Niederschöneweide. Mit seiner Ehefrau Elsbeth trat er Anfang der 1930er Jahre aus der jüdischen Gemeinde aus. Von den Nationalsozialisten verfolgt, ihres Eigentums beraubt und deportiert, kamen beide in den Konzentrationslagern Theresienstadt und Auschwitz um. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise hatte die Stadt Berlin bereits 1930 das Gebäude gekauft. Zunächst befand sich hier das Gesundheitsamt des Bezirks Treptow, ab 1970 das Wehrkreiskommando der Nationalen Volksarmee der DDR. Nach der Vereinigung beider deutscher Staaten 1990 nutzten das Bezirksamt und soziale Einrichtungen die Villa. Zwischen 1990 und 2000 wurde sie umfassend saniert.