Neltestraße 1, 12489 Berlin
Die Tafel erinnert an die Menschen, die aus den von der nationalsozialistischen Wehrmacht eroberten Ländern zur Arbeit in Deutschland gezwungen wurden. Die Standorte dreier Lager zur Unterbringung sogenannter ausländischer „Fremd“- und Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie Kriegsgefangener befanden sich hier, entlang des Adlergestells von der nördlichen Grenze der GAGHAH-Siedlung bis zum Sportplatz des Reichsbahn-Ausbesserungswerks (RAW) Berlin-Schöneweide.
Die Lager wurden mit Zustimmung des Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt (GBI), Albert Speer, durch das Luftgaukommando III Berlin errichtet.
November 1941: Lager 139Z für 480 Zivilbeschäftigte aus meist westeuropäischen Ländern
Juni 1942: Lager 680 für 3000 sowjetische Kriegsgefangene. Im Dezember 1942 waren bereits 2300 Kriegsgefangene interniert.
Juni 1943: Lager 680b für 730 Frauen aus Polen und der Sowjetunion
Die Insassen dieser drei Lager mussten im RAW oder auf Baustellen der Reichsbahnbaudirektion Berlin arbeiten. Zeitzeugen berichteten von katastrophalen Bedingungen in den Lagern. Englische Bombenangriffe der Jahre 1943 und 1944 zerstörten einen Großteil der Baracken, die nicht wieder ersetzt wurden. Ausbeutung und Rassismus verletzten die Würde der Insassen zutiefst. Am 23. April 1945 befreite die Rote Armee die Überlebenden.