Futranplatz, 12555 Berlin
Auf dem Futranplatz befindet sich ein Granitfindling mit Portrait des Stadtverordneten Futran (USPD), der sich 1920 für die Niederschlagung des Kapp-Putschs engagierte:
„ALEXANDER FUTRAN \ UNSEREM \ ARBEITERFÜHRER \ DER AM 21. MÄRZ 1920 \ IM KAPP-PUTSCH \ ERMORDET WURDE”
Alexander Futran war das älteste von acht Kindern. Die Familie zog Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund antijüdischer Pogrome zunächst nach Karlsruhe. Alexander Futran studierte von 1895 bis 1900 in Berlin an der Technischen Hochschule Charlottenburg Elektrotechnik. Aus beruflichen Gründen wechselte er seine Wohnung in Deutschland mehrfach, wohnte in Karlsruhe, Halle, Dresden, Chemnitz, Berlin und Köpenick. Futran war vielseitig interessiert und engagiert. Er musizierte und komponierte in seiner Freizeit, unterstützte die Freireligiöse Gemeinde und war nicht zuletzt politisch aktiv. Als Mitglied der USPD wurde Futran am 23.02.1919 in die Stadtverordnetenversammlung Köpenicks gewählt. Zu dieser Zeit erfolgte wahrscheinlich auch seine Einbürgerung. Im März 1919 hatte Futran den Vorsitz des in Köpenick gegründeten Streikkomitees im Zuge des Generalstreiks in Berlin inne. Er schaffte es, ein bevorstehendes Blutbad zu verhindern, wurde aber nichtsdestotrotz verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.