In der Nacht vom 23. auf den 24. Mai 2000 wurde der damals 60-jährige Dieter Eich, der unter dem Spitznamen „Beethoven“ bekannt war, in seiner Wohnung in der Walther-Friedrich-Straße 52 in Berlin-Buch von Neonazis ermordet. Er war kurze Zeit vorher aus einer Blankenburger Gartenlaube in die Wohnung seiner verstorbenen Freundin gezogen. Das Motiv des Mords: Dieter Eich war Sozialhilfeempfänger.
Die vier an der Tat beteiligten Neonazis feierten an diesem Abend eine Wohnungseinweihung im selben Haus. Dort fassten sie den Entschluss, einen »Assi auf[zu]klatschen«. Sie drangen in Dieter Eichs Wohnung ein und verprügelten ihn zunächst lebensgefährlich. Schließlich kamen sie noch einmal wieder und erstachen den wehrlosen Dieter Eich. Zwei seiner Freunde, die mit ihm zum Kaffee verabredet waren, fanden Dieter Eich am nächsten Tag tot in seiner Wohnung. Durch die Befragung von Hausbewohner*innen erhielt die Polizei Hinweise auf die Täter und nahm diese zwei Tage nach dem Mord in Haft. Alle vier Täter wurden am 2. März 2001 vor dem Berliner Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Dabei erkannte das Gericht das politische Motiv der Tat nur teilweise an.
Die Erinnerung an Dieter Eich wurde in den folgenden Jahren unter anderem in Form von Gedenkdemonstrationen wachgehalten. Erst 2018 fand der Fall durch eine Studie der TU Berlin als rechter Mord Eingang in die staatliche Statistik. Nach einem Beschluss in der Pankower Bezirksverordnetenversammlung nahm die Gedenktafelkommission des Bezirks im November 2020 die Tafel in ihr Programm auf. Bei der Umsetzung unterstützt wurde sie dabei maßgeblich von der Gedenkinitiative „Niemand ist vergessen“. Am 24.05.2022 wurde die Gedenktafel an Dieter Eichs ehemaligen Wohnhaus, mit freundlicher Unterstützung der HOWOGE, eingeweiht.
Weitere Informationen zu Hergang und Hintergründen der Tat finden sich auf der Webseite der berlinweiten Initiative Niemand ist vergessen: