Anfang 1989 spitzt sich die Lage in der DDR weiter zu. Versorgungsengpässe und eine heruntergekommene Infrastruktur steigern den Unmut der Bevölkerung. Die SED-Führung ist kaum noch fähig, die Missstände zu verdecken oder zu erklären. Ausreisewillige suchen Zuflucht in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Berlin und in den Botschaften in Warschau, Prag und Budapest. Die Opposition beginnt, den öffentlichen Raum zu erobern. Die Kirche bietet Schutz vor staatlichen Übergriffen, will aber auch “beruhigend” wirken. Die Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 markieren einen ersten Höhepunkt der Proteste. Bürgerrechtler beobachten die Auszählungen – und können das offizielle Ergebnis von 98,85 Prozent Zustimmung widerlegen. -
Wie wird die Friedliche Revolution heute – 20 Jahre danach – wahrgenommen? Welches Bild von ihr hat sich in der Öffentlichkeit durchgesetzt? War allein die marode Wirtschaft für das Ende der DDR verantwortlich? Welche Rolle spielte die Kirche – förderte sie die Revolution oder wiegelte sie sie eher ab? Welche Bedeutung kam der Entlarvung der Wahlen vom Mai 1989 als Fälschung zu? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltungen.