Die Stadt gemeinwohlorientiert entwickeln
Mit der „LokalBau-Strategie“ bezeichnen wir das Bestreben, Neubauentwicklungen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg möglichst frühzeitig dahingehend zu steuern, dass gemeinwohlorientierte Projekte entstehen können. Das Ziel ist, dass die neu gebauten Immobilienprojekte möglichst genau den Bedarfen in den Quartieren und Sozialräumen entsprechen. Dabei werden nicht die herkömmlichen Maßstäbe von einer finanziellen Aufwertung angelegt, sondern die Ausrichtung der Projekte soll auf die Raumbedarfe und die Leistbarkeit der Menschen im Viertel ausgerichtet sein und die Immobilien sollen mit dieser Ausrichtung dauerhaft wirtschaftlich betrieben werden können.
Um dies zu organisieren, bringt das LokalBau-Team Menschen zusammen, die gemeinsam Bedarfe formulieren und Lösungen kooperativ erarbeiten können. Wir treten mit einem stark ausgeweiteten Verständnis von Beteiligung an die Projekte heran und bringen mit unserer integrativen Neubau-Strategie Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung sowie „progressive“ Immobilienentwickler*innen und -finanzierer*innen in vielfältigen Formaten zusammen.
Den politischen Willen organisieren
Damit die bestehenden Bedarfe im Bezirk als Umsetzungsvorgaben zur Entwicklung von Potenzialflächen genutzt werden können, müssen sie bekannt, benannt und für die einzelnen Flächen als mehr oder weniger sinnvoll eingeschätzt werden. Mit den internen Strukturen des Bezirksamt wurde im Rahmen der LokalBau-Strategie ein Aushandlungsverfahren eingeführt, über das Bedarfe in Bezug zur Realisierbarkeit auf einzelnen Flächen priorisiert werden können. Um den Startschuss zur Entwicklung von einzelnen Projekten in kooperativen Verfahren zu geben, streben wir die Formulierung politisch getragener „Zielvorstellungen“ für jedes einzelne Projekt an.
In frühen Phasen formulieren wir Projektthesen und -visionen, mit denen das gemeinwohlorientierte Potenzial und der mögliche Weg zur Entwicklungen greifbar werden.
Mit Baurecht gestalten
Jedes Grundstück in öffentlicher Hand ist eine Chance, der renditeorientierten Stadtentwicklung des Immobilienmarktes etwas entgegenzusetzen. Hier können die öffentlichen Akteure (Bund, Land, Bezirk) mit ihren Liegenschaftsverwaltungen (BImA, BIM und landeseigene Wohnungsbaugesellschaften) Bauprojekte ermöglichen, die für die Stadtbewohner*innen leistbar bleiben und auf die Bedarfe der Gesellschaft ausgerichtet sind (z.B. Cluster-Wohnen). Die planungsrechtlichen Instrumente dafür werden bezüglich jedes Projektes evaluiert, um die politisch gewünscht Ausrichtung auf gemeinwohlorientierte Nutzungen zu sichern.
Das LokalBau-Team unterstützt dies, in dem auch alle Möglichkeiten zur Sicherung einer gemeinwohlorientierten Nutzung genutzt werden, die aus der Art des Verfahrens entstehen können, sei es durch informelle Beteiligungsverfahren, Werkstattverfahren, durch das Vorbereiten von Konzeptverfahren oder Direktvergaben an geeignete Akteure.