Geschichte des Landesverwaltungsamtes

Historischer Platz - Historisches Gebäude

Das Landesverwaltungsamt Berlin steht symbolisch für die wechselvolle Geschichte Berlins und Deutschlands im 20. Jahrhundert und die kontinuierliche Entwicklung von Verwaltung und Bürokratie in einer sich wandelnden politischen Landschaft.
Sein Standort, der Fehrbelliner Platz, wurde 1892 nach dem Ort Fehrbellin im Neuruppiner Land benannt. In der Schlacht bei Fehrbellin besiegte der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm 1675 die schwedische Armee. Seit 1904 plante der extrem schnell wachsende Stadtteil Wilmersdorf auf dem Gelände des heutigen Parkplatzes am Parkcafé im Zuge zweier Architekturwettbewerbe ein neues Rathaus. Mit der Eingemeindung Wilmersdorfs zu Groß-Berlin 1920 wurden Überlegungen laut, den damals kaum bebauten Fehrbelliner Platz als zukünftiges innerstädtisches Zentrum der Privatwirtschaft auszubauen. Im Jahre 1913 wurde der Platz an das Berliner U-Bahn-Netz angeschlossen.

  • Bau und Nutzung im Nationalsozialismus

    Das Gebäude des Landesverwaltungsamtes Berlin am Fehrbelliner Platz 1 wurde in den 1930er Jahren erbaut. Es war Teil des städtischen Verwaltungszentrums, welches unter den Nationalsozialisten entstand. Ursprünglich wurde es für die Zentrale der Deutschen Arbeitsfront (DAF) konzipiert, einer nationalsozialistischen Organisation, die anstelle der zerschlagenen Gewerkschaften trat und die Interessen der Arbeiter im Sinne der NS-Ideologie vertreten sollte. Die Architektur war geprägt von monumentalem Stil, der für viele Bauten dieser Zeit charakteristisch war. Am Fehrbelliner Platz 1 wurde auf dem rautenförmigen Grundriss an der nordöstlichen Ecke zum Hohenzollerndamm in den Jahren 1935/1936 nach dem Entwurf des Architekten Philipp Schaefer ein Verwaltungsgebäude für die Rudolf Karstadt AG erbaut. Der mit Natursteinplatten verkleidete Komplex setzte sich ursprünglich weiter nach Osten bis an die Sächsische Straße fort, wurde jedoch im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört. Gegenwärtig nutzten wir, das Landesverwaltungsamt Berlin, den Komplex.

  • Nachkriegszeit

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der Aufteilung Berlins in Besatzungszonen wurde der Gebäudekomplex unterschiedlich genutzt. Der Teil Berlins, in dem sich der Fehrbelliner Platz befindet, lag im amerikanischen Sektor. Während der Zeit der Teilung Berlins (1949-1990) diente das Gebäude verschiedenen Verwaltungszwecken und wurde von unterschiedlichen Behörden genutzt.

  • Wiedervereinigung und heutige Nutzung

    Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 wurde das Gebäude weiter als Verwaltungsgebäude genutzt. Heute beherbergt es das Landesverwaltungsamt Berlin, das eine zentrale Rolle in der Verwaltung der Stadt spielt. Das Amt ist zuständig für verschiedene administrative Aufgaben, darunter Personalangelegenheiten für den öffentlichen Dienst Berlins, sowie die Umsetzung von Landesgesetzen und -vorschriften.