Die Museuminsel mit ihren Gebäuden und Freiflächen
Mit ihrer besonderen Lage im Herzen der Stadt umgeben von der Spree und dem Berliner Stadtgefüge bildet die Museumsinsel Berlin mit ihren Bauten und Freiräumen ein herausragendes ideengeschichtliches, baukünstlerisches und städtebauliches Ensemble. Der Baubeginn auf der Museumsinsel Berlin steht in engem Zusammenhang mit den aufklärerischen und humanistischen Idealen des frühen 19. Jahrhunderts. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. ordnete 1810 an, eine öffentliche Kunstsammlung anzulegen. Stadträumlich und programmatisch fügte er mit dem Alten Museum dem Dreieck aus Politik (mit dem Berliner Schloss), Militär (mit dem Zeughaus) und Kirche (mit dem Berliner Dom) als viertes Element die Kunst hinzu.
König Friedrich Wilhelm IV. konzipierte mit August Friedrich Stüler einen Idealplan für eine „Freistätte für Kunst und Wissenschaft“, der die Grundstruktur des späteren Museumskomplexes vorgab. Die Vorbilder bildeten die griechische Akropolis mit dem Tempelmotiv und das römische Forum, das der König bereits in seiner Kronprinzenzeit in unterschiedlichen Varianten und Anordnungen skizzierte. Die unvollendet gebliebenen Pläne Friedrich Wilhelms IV. führte Kaiser Wilhelm II. zu Ende. Mit dem Bau des Kaiser-Friedrich-Museums, dem heutigen Bode-Museum, auf der nördlichen Inselspitze erhielt die Museumsinsel Berlin ihr prägnantes Gesicht. Das sich kraftvoll aus dem Wasser erhebende Gebäude bildet hier selbst die Ufermauer. Auch das Pergamonmuseum als letzter Bau erzeugt mit den emporsteigenden Tempelfassaden ein eindrucksvolles Bild. Mit derselben großen Sorgfalt, mit der die Gebäude entworfen und gebaut wurden, widmeten sich die Planer und Erbauer auch den
Freiflächen. Sie entwickelten diese aus den jeweiligen Grundrissen der Bauensembles. Gebäude, Frei- und Wasserflächen sind somit auf einzigartige Weise miteinander verwoben, ergänzen und steigern sich gegenseitig in ihrer erhabenen und eindrucksvollen Wirkung.