Minimierung von Staub bei Elektroinstallationsarbeiten
Bei Tätigkeiten des Elektrohandwerkes auf Baustellen entstehen gesundheitsgefährdende Gesteinsstäube, wenn Beschäftigte Stege für Elektroleitungen schlitzen, diese ausstemmen, Löcher für Schalter- und Verteilerdosen setzen oder Dübellöcher bohren. Die bei diesen Arbeiten freigesetzten Schwebstäube können eingeatmet werden und gelangen je nach Partikelgröße bis in die oberen Atemwege, die Bronchien oder sogar in die Lungenbläschen (Alveolen). Staubpartikel, die bis in die Alveolen gelangen, bleiben dort Monate bis Jahre.
Die Staubbelastung auf Baustellen stellt somit eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr für die Beschäftigten dar und unterstreicht die Notwendigkeit einer fachkundigen Gefährdungsbeurteilung gemäß Gefahrstoffverordnung sowie die Umsetzung entsprechender Maßnahmen (Dokumentation zur Gefährdungsbeurteilung).
Die Gefahrstoffmessstellen der Länder Bayern, Berlin und Hessen haben in Zusammenarbeit mit der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse und mit Unterstützung des Fachverbandes Elektrowerkzeuge im ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. sowie der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft eine entsprechende Messkampagne durchgeführt. Mit dieser gemeinsamen Aktion wurde der Stand der Technik für Schutzmaßnahmen bei staubemittierenden Arbeiten auf Baustellen des Elektrohandwerks ermittelt. Die Ergebnisse sind im Abschlussbericht „Staub bei Elektroinstallationsarbeiten“ veröffentlicht und dienen als Grundlage für diese Branchenregelung.