Bundesweite Aktionstage des Energielabels 2022

Das Foto zeigt das aktuelle Energie-Label.

Bundesweite Aktionstage des Energielabels 2022

19.09. – 30.09.2022

Marktüberwachung überprüft bundesweit über 70.000 Produkte auf die Kennzeichnung mit dem Energielabel

Im Zeitraum vom 19.9. – 30.9.2022 führten die Marktüberwachungsbehörden von 12 Bundesländern eine konzertierte Aktion zur Überprüfung der Energieverbrauchskennzeichnung im stationären Handel durch. In den beteiligten Bundesländern wurden flächendeckend 73.608 Produkte auf die Kennzeichnung mit dem sogenannten Energielabel überprüft. Das Energielabel dient Verbrauchern als schnelle und einfache Informationsquelle über den Energieverbrauch und die Leistung bestimmter Produkte wie Fernseher, Waschmaschinen, Kühlschränke, Kaminöfen, Pkw oder Reifen. Daher sind die Händler verpflichtet, das Energielabel gut sichtbar an den Produkten anzubringen.

Bereits 2016 und 2017 hatten ähnliche Aktionen stattgefunden. Nachdem 2021 für verschiedene Produkte wie Fernseher, Kühlgeräte, Geschirrspüler und Waschmaschinen neue Energielabel eingeführt worden waren, wurde die Idee einer gemeinsamen Aktion dieses Jahr wieder aufgegriffen.
Bei der Aktion haben die Behörden in Deutschland 2.024 Produkte (2,7 Prozent) beanstanden müssen. Im Vergleich zur letzten Schwerpunktaktion vor fünf Jahren (6,8 Prozent) bedeutet das einen deutlichen Rückgang der Beanstandungsquote. Besonders häufig fehlten die erforderlichen Energielabel bei Einzelraumheizgeräten (zum Beispiel Kamin- und Gaskatalytöfen, Beanstandungsquote 14,6 Prozent) und Luftkonditionierern (zum Beispiel mobile Klimageräte, Beanstandungsquote 7,4 Prozent), die häufig als Aktions- oder Saisonware verkauft werden. Überdurchschnittlich hohe Beanstandungsquoten wiesen auch gewerbliche Kühllagerschränke (14,7 Prozent) und sogenannte Kühlgeräte mit Direktverkaufsfunktion (7,9 Prozent) auf, die nur in wenigen Geschäften an-geboten werden. Für Kühlgeräte mit Direktverkaufsfunktion, zu denen zum Beispiel gewerbliche Kühltheken und –regale gehören, wurde das Energielabel erst 2021 eingeführt. Dagegen waren die Beanstandungsquoten bei den Massenverbraucherprodukten, für die die Energielabel bereits seit vielen Jahren etabliert sind, mit maximal rund 3 Prozent deutlich geringer. Dazu zählen auch elektronische Displays (Fernseher und Monitore), Kühlgeräte, Geschirrspüler und Waschmaschinen, für die im letzten Jahr neue Energielabel eingeführt wurden. Das Ergebnis zeigt, dass der stationäre Handel die Kenn-zeichnungspflichten trotz Umstellung auf neue Label größtenteils gut umsetzt. Dennoch besteht bei bestimmten Produktgruppen wie Einzelraumheizgeräten und Luftkonditionierern noch Verbesserungsbedarf.

Die Marktüberwachungsbehörden haben bei der Aktion bundesweit insgesamt 794 Händler kontrolliert. Hierunter befanden sich 260 Elektrofachmärkte, 170 Baumärkte, 109 Möbelhäuser und 108 Küchenstudios. Bei 294 Händlern haben die Behörden oftmals mehrere Geräte beanstanden müssen. Dies entspricht einer Quote von 37,0 Prozent und stellt gegenüber der letzten Aktion (41,2 Prozent) einen Rückgang um rund vier Prozent-punkte dar. Höhere Beanstandungsquoten ergaben sich unter anderem in Küchenstudios (47,1 Prozent Beanstandungsquote), während bei SB-Warenhäusern und Auto-/Reifenhändlern deutlich geringere Beanstandungsquoten zu verzeichnen waren.

221 der beanstandeten Händler haben die festgestellten Mängel umgehend und freiwillig
behoben (Quote: ca. 75 Prozent). In den restlichen Fällen sind die Verfahren noch nicht abgeschlossen. Außerdem ist geplant, 52 Händler im Rahmen eines Bußgeldverfahrens zu ahnden.

Nach Ansicht der Marktüberwachungsbehörden konnte durch die Aktionstage der stationäre Handel flächendeckend für die Anforderungen an die Energieverbrauchskennzeichnung sensibilisiert werden.

Die bundesweiten Aktionstage konzentrierten sich auf den stationären Handel. Online-Shops standen bereits seit Januar 2021 im Fokus einer weiteren bundesweit abgestimmten Aktion. Während des eineinhalb-jährigen Aktionszeitraums überprüften die Marktüberwachungsbehörden von 11 Bundesländern die Energieverbrauchskennzeichnung von mehr als 1200 Online-Shops quer durch alle Branchen und Produktgruppen. Der Blick lag auf dem Ersatz der alten Energielabel durch die neu skalierten Label. Die vorgefundenen Mängel waren vielfältig. Der Anteil an alten Energielabeln ist zwischenzeitlich stark rückläufig. Bei Angeboten im Onlinehandel muss zusätzlich zum Energielabel auch das Produktdatenblatt gezeigt werden. Es stellte sich heraus, dass in diesem Punkt weiterhin erheblicher Verbesserungsbedarf besteht. 

Anhang

Übersicht der bundesweiten Ergebnisse

  • Kontrollierte Händler 794
    Beanstandungen 294
    Beanstandungsquote 37,0 %
  • Kontrollierte Geräte 73.608
    Beanstandungen 2.024
    Beanstandungsquote 2,7 %

Bemerkung: Produktgruppen mit weniger als 25 überprüften Geräten sind nicht aufgeführt.

Auswahl der Händler 2022

Auswahl der Händler 2022

Beanstandungsquote der Händler 2022

Beanstandungsquote der Händler 2022

Beanstandungsquote der Geräte 2022

Beanstandungsquote der Geräte 2022