Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie wird von Bund, Ländern und Unfallversicherungsträgern getragen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist, Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten durch einen effizient und systematisch wahrgenommenen Arbeitsschutz – ergänzt durch Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung – zu erhalten, zu verbessern und zu fördern. Auch das Sicherheits- und Gesundheitsbewusstsein bei Arbeitgebern und Beschäftigten soll gestärkt werden.
Durch die Reduzierung von Arbeitsunfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen werden die Betriebe und die Volkswirtschaft von Kosten entlastet. Arbeitsschutz soll Innovationen fördern, nicht hemmen.
Beschlossen wurde daher eine gemeinsame, bundesweit geltende Strategie zur Prävention von Arbeitsunfällen und berufsbedingten Erkrankungen, deren Programm bis zum Jahr 2018 laufen soll. Sie wurde im November 2007 von der 84. Arbeits- und Sozialministerkonferenz der Länder bestätigt. Auch die Mitgliederversammlung der DGUV hat sich einmütig zu ihr bekannt. Ein Kernelement der Vereinbarung ist auch die Verbesserung des Zusammenwirkens der staatlichen Arbeitsschutzbehörden und der Unfallversicherungsträger, etwa im Hinblick auf eine abgestimmte, arbeitsteilige Überwachungs- und Beratungstätigkeit sowie eine gleichwertige Umsetzung von Arbeitsschutzvorschriften.
Die gesetzlichen Grundlagen der GDA und des Zusammenwirkens ihrer Träger sind im Arbeitsschutzgesetz und Sozialgesetzbuch VII festgeschrieben.
Kernelemente der GDA
Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie setzt sich aus fünf Kernelementen zusammen. Sie umfasst
- die Entwicklung gemeinsamer Arbeitsschutzziele
- die Festlegung von vorrangigen Handlungsfeldern und Eckpunkten für Arbeitsprogramme sowie deren Ausführung nach einheitlichen Grundsätzen
- die Evaluierung der Ziele, Handlungsfelder und Arbeitsprogramme
- die Festlegung eines abgestimmten Vorgehens der Landesbehörden und Unfallversicherungsträger bei der Beratung und Überwachung der Betriebe
- die Herstellung eines verständlichen, überschaubaren und abgestimmten Vorschriften- und Regelwerks.
Bei den gemeinsamen Zielen und Handlungsfeldern für den Zeitraum 2013 bis 2018 arbeiten die Träger der GDA gemeinsam an der Verwirklichung der folgenden Arbeitsschutzziele
- Verbesserung der Organisation des betrieblichen Arbeitsschutzes
- Verringerung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefährdungen und Erkrankungen im Muskel-Skelett-Bereich
- Schutz und Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingter psychischer Belastung
Für die Umsetzung dieser Ziele haben die GDA-Träger drei Arbeitsprogramme aufgelegt – ein Programm je Arbeitsschutzziel. Die Arbeitsprogramme werden von Bund, Ländern und Unfallversicherungen gemeinsam und nach einheitlichen Grundsätzen durchgeführt. Präventionsmaßnahmen in den Betrieben sowie Aktivitäten in der Öffentlichkeit werden untereinander abgestimmt.
Arbeitsprogramm Organisation
“Arbeitsschutz mit Methode – zahlt sich aus”. Mit diesem Slogan wirbt das Arbeitsprogramm Organisation für eine bessere betriebliche Arbeitsschutzorganisation. Denn je besser der Arbeitsschutz in die alltäglichen Prozesse und Entscheidungen der Betriebe integriert ist, umso wirksamer ist dieser.
Arbeitsprogramm Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE)
Mit dem Motto “Prävention macht stark – auch Deinen Rücken” spricht das Arbeitsprogramm MSE Beschäftigte und Unternehmer direkt an. MSE sind einer der Hauptgründe für Arbeitsunfähigkeit. Ziel des Programms ist es, die Präventionskultur in den Betrieben und die Gesundheitskompetenz der Beschäftigten in punkto MSE zu stärken.
Arbeitsprogramm Psyche
“Stress reduzieren – Potenziale entwickeln” – unter dieser Devise findet ein Bündel von Maßnahmen statt, um der steigenden Zahl psychischer Erkrankungen von Beschäftigten entgegenzuwirken. Das Ziel des Arbeitsprogramms: Schutz und Stärkung der Gesundheit bei arbeitsbedingten psychischen Belastungen.
Das Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin (LAGetSi) beteiligt sich an allen Programmen mit eigenen Aktivitäten, zum Beispiel mit Kontrollen in Berliner Betrieben.