Gundula Schulze Eldowy: »Mangoblüte & Windrose«

Ausstellung vom 17.11. bis 22.12.2021 und vom 04.01. bis 23.01.2022

Die Künstlerin

Gundula Schulze Eldowy ist eine der markanten Fotograf:innen der Spätphase der DDR. Ihre sozial­doku­menta­rischen Schwarz-Weiß-Zyklen der Berliner Zeit (1977–1990) über Rand­existenzen der Gesell­schaft und Arbeiter:innen erhielten weltweit Aufmerk­samkeit. Schulze-Eldowys radikaler foto­grafischer Blick, inspiriert von Paul Strand (1890–1976) und geschult durch die Zusammen­arbeit mit amerika­nischen Foto­grafen und literarischen Werken der franzö­sischen Realisten, macht sie zu einer heraus­ragenden Vertreterin der Straight Photography.
Nach der Wende verlässt Schulze-Eldowy Ost-Berlin. Dies ist der Beginn eines Lebens in Reise­freiheit. Angeregt durch die Zusammen­arbeit mit Robert Frank in New York erwirbt sie Polaroid- und Video­kamera, die zeitweise Teil ihres Equipments werden.
In der Ausstellung MANGOBLÜTE & WINDROSE wird ein bisher nie gezeigter Teil ihres Œuvres präsentiert, der die Künstlerin erstmals auch in der Instant Photography verortet.

Gundula Schulze Eldowy: New York 1993, Polaroid

New York 1993, Polaroid

Zur Ausstellung

Die Ausstellung versammelt 230 Polaroids und Stills aus über einem Jahrzehnt Schaffens­zeit, welche als tage­buch­artige Auf­zeichnungen zwischen 1991 und 2003 in New York, Italien, Ägypten, Japan und Peru entstanden sind. Sie dokumen­tieren Schulze Eldowys Alltag und künst­lerische Ent­wicklung, ihre Aufent­halte und Begegnungen.
Selten war eine Ausstellung mit Gundula Schulze Eldowys Werken so nah an der Person selbst: „Die Bilder in kleinen Formaten handeln von scheinbar belang­losen Situa­tionen und wirken wie neben­bei gemacht. Was im Moment des Entstehens reflex­artig und intuitiv erfolgt, erweist sich im Nachhinein als Essenz des Seins.“ (Schulze Eldowy, 2021).

Neben den Foto­grafien aus den Video­arbeiten liegt der Schwer­punkt der Aus­stellung auf den zum Teil sehr persön­lichen und intimen Polaroids – insofern ist die Werkschau auch eine Hommage an die Sofort­film­fotografie. Mit dem moment­haften Charakter des Mediums spielt Schulze Eldowy in zahl­reichen Facetten und lädt die Besucher:innen auf „Momente ihrer Weltreise“ (Schulze Eldowy, 2021) ein.

Eröffnung

Dienstag, 16.11.2021, 19.00 Uhr

Begrüßung: Annette Tietz, Leiterin der Galerie Pankow
Einführung: Felix Hoffmann, Hauptkurator c/o Berlin

Veranstaltungen

Donnerstag, 25.11.2021, 19.00 Uhr

Filme von Gundula Schulze Eldowy
»Die Frau am Kreuz« (1993/2020, 30 min), »Diamantenstraße« (1993/2021, 14 min) und »Im Herbstlaub des Vergessens« (1983/2009, 26 min)
in Anwesenheit der Künstlerin

Donnerstag, 02.12.2021, 19.00 Uhr
Filmvorführung
»Halt die Ohren steif!« – Briefwechsel zwischen Robert Frank und Gundula Schulze Eldowy
in Anwesenheit der Künstlerin

Donnerstag, 09.12.2021
Kyllikki Zacharias (Kuratorin Sammlung Scharf-Gerstenberg) im Gespräch mit Gundula Schulze Eldowy

Künstlerinnengespräch zwischen Dr. Kyllikki Zacharias und Gundula Schulze Eldowy

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Formate: video/youtube

Leider konnte dieses Gespräch nicht öffentlich durch­geführt werden. Daher haben wir uns entschlossen, es aufzuzeichnen und als Video zu veröffentlichen. Dank an alle Beteiligten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch in unserer Ausstellung Gundula Schulze Eldowy: MANGOBLÜTE & WINDROSE in der Galerie.

Publikation

Der Ausstellungs­katalog vermittelt durch eine Auswahl der Polaroids und Stills im Zusammen­spiel mit einem poetischen Text Schulze Eldowys künstlerische Ent­wicklung und ihren Blick auf Welt und Existenz.

Gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Ausstellungsfonds Kommunale Galerien

Gundula Schulze Eldowy, New York 1993, Still

Fotoaktion zum Thema ZEIT

Hat die Zeit ein Gesicht

Ein Fotoprojekt in Kooperation mit Jugend im Museum zu der Ausstellung: Gundula Schulze Eldowy: »Mangoblüte & Windrose«

Zielgruppe: ab 8 Jahre (Anpassung an die jeweilige Klassenstufe), inklusiv

Einfache analoge Kameras werden gestellt. Die Fotos werden ausgedruckt.
Sehr gerne können eigene Kameras oder Handys mit Fotofunktion benutzt werden!

Gundula Schulze Eldowy gehört zu den heraus­ragenden Vertreter:innen der DDR-Autoren­foto­grafie und hat mit ihren Arbeiten und derem sozial­kritischen Ansatz früh große Aufmerk­sam­keit erregt. Die Polaroids sind als tage­buch­artige Aufzeichnungen zwischen 1991 und 2003 entstanden und zeigen ebenso wie die Stills, intime und persönliche Situationen und Begegnungen, die in der Rückschau als Kommentare auf die historische Zeit gelesen werden können.

Wie und wodurch zeigt sich ZEIT in den Stills und Polaroids?
Welche Rolle spielt RAUM bei dem Bildaufbau und danach bei der Präsentation?

Diese Fragen und andere bildnerisch-ästhetische Begriffe erläutern wir bei einem Rundgang durch die Ausstellung und bei der anschließenden Fotoaktion.

HAT DIE ZEIT EIN GESICHT?

In Gruppenarbeit entwickeln und präsentieren die Schüler:innen ihren individu­ellen Zeit­begriff, den sie mit Hilfe von Foto­grafie übersetzen. Das kann sich auf die eigene Person beziehen; woran erkenne ich an mir selbst Zeitabläufe / Entwicklungen? (Portraitstudien), oder in Form von foto­grafi­schen Bild- Text­geschichten und / oder Installationen.

Anschließend präsentieren wir die Werke und finden Titel dazu.

Termine: 18.11. / 19.11. / 25.11. / 26.11. / 02.12. / 03.12. / 09.12. / 10.12. / 16.12. / 17.12.2021 und 06.01. / 07.01. / 13.01. / 14.01. / 20.01. / 21.01.2022
jeweils Do und Fr, 10.00 – 13.00 Uhr

Leitung: Bettina Albrecht / Malerin

Die Veranstaltungen sind kostenfrei; Material wird gestellt

Anmeldung: Jugend im Museum / Saioa Alvarez
Mo + Mi, 10.00 – 15.00 Uhr, Di, 12.00 – 16.00 Uhr
Tel.: (030) 3462-7179; schule@jugend-im-museum.de