Antistigma-Preis

2312 Antistigma Preis L.IGA

Lutz Neumann und das Team „L.IGA" nahmen den Preis auf dem DGPPN Kongress am 1. Dezember 2023 entgegen.

Jobcenter Berlin Lichtenberg erhält Antistigma-Preis – Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen der DGPPN

Mit dem Antistigma-Preis – Förderpreis zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen würdigen die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) und das Aktionsbündnis Seelische Gesundheit Projekte, Institutionen und Selbsthilfegruppen, die sich für eine nachhaltige gesellschaftliche Integration psychisch erkrankter Menschen einsetzen. In diesem Jahr wurde das Jobcenter Berlin Lichtenberg mit einem Anerkennungspreis für den Umgang mit dem Thema psychische Erkrankung und seine Arbeit mit den betroffenen Menschen, speziell im rehapro Projekt L.IGA, aber auch im Rahmen des Psychosozialen Coachings und der Gesundheitsberatung ausgezeichnet.

Psychische Beeinträchtigungen und Erkrankungen treten bei von Langzeitarbeitslosigkeit betroffenen Menschen häufiger auf als in der allgemeinen Bevölkerung. Die Arbeit der Jobcenter wird dadurch schwieriger und komplexer, nicht nur in der Arbeitsvermittlung. Zur Förderung der psychischen Gesundheit und Beschäftigungsfähigkeit der Betroffenen haben wir verschiedene Interventionsprogramme aufgelegt.

So haben wir bereits 2017 das Projekt „Psychosoziales Coaching” in Kooperation mit dem Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge gGmbH (KEH), Abteilung Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik implementiert, um psychisch beeinträchtigte und erkrankte Leistungsbeziehende gezielt unterstützen zu können. Dabei umfasst das „Psychosoziale Coaching” die Feststellung bzw. den Ausschluss einer vermittlungsrelevanten psychischen Störung, die Beratung zu und Empfehlung von psychiatrischen/ psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten, die Herstellung einer Behandlungsmotivation sowie die bedarfsorientierte Vermittlung in das Netzwerk der bezirklichen medizinischen und therapeutischen Regelversorgung.

Im Februar 2022 startete darüber hinaus die Lichtenberger Initiative für Gesundheit und Arbeit (L.IGA). L.IGA ist ein Pilotprojekt im Rahmen der Modellvorhaben rehapro zur Stärkung der Rehabilitation und für innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben und wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert. In der L.IGA trifft das Jobcenter auf Soziale Arbeit: In dem multiprofessionellen Team arbeiten Sozialarbeitende und Integrationsfachkräfte sowie eine Psychologin und ein Psychologe und ein Peerberater unter dem Motto „gemeinsam mit den Klient:innen Wege gehen” auf Augenhöhe zusammen. Stabilisierung und Verbesserung der Gesundheit stehen dabei im Vordergrund.

GF Herr Neumann redet und gestikuliert
Kaum ein Thema ist so belastet mit Vorurteilen wie psychische Erkrankungen. Der Preis ist uns Ansporn, in unseren Anstrengungen nicht nachzulassen.
Lutz Neumann, Geschäftsführer des Jobcenters Berlin Lichtenberg
Das Projekt L.IGA hat Vorbildcharakter und leistet einen wichtigen Beitrag zur Entstigmatisierung psychisch erkrankter Menschen im Arbeitskontext.
Prof. Dr. Arno Deister, Vorsitzender des Aktionsbündnis in seiner Laudatio

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