Achtung: Bei Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln muss ein zusätzlicher Fußweg von ca. einem Kilometer pro Strecke eingeplant werden.
Das 443 ha große Naturschutzgebiet Schönower Heide liegt nordöstlich an der Berliner Stadtgrenze im Naturpark Barnim. Dieses Gebiet war bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts militärisches Übungsgelände. Zu dieser Zeit trainierten die kaiserlichen Gardeinfanteristen auf diesem Gelände. Später wurde der Platz von den Nationalsozialisten übernommen und von 1946-1991 nutzten die Streitkräfte der UdSSR dieses Areal. Ende der vierziger Jahre wurden zusätzlich 125 ha Waldfläche gerodet und militärisch genutzt.
Durch den Einsatz schwerer Technik und durch den Schießübungsbetrieb mit nachfolgenden Bränden entstand eine dauerhafte Freifläche mit wertvollen Sandoffenflächen, Sandmagerrasen, Pionierwäldern und Heideflächen (Calluna vulgaris).
Heute findet man dort vom Aussterben bedrohte Vogelarten wie Raubwürger, Brachpieper, Wiedehopf und Schwarzkehlchen, aber auch Steinschmetzer, Ziegenmelker, Heidelerche und Braunkehlchen.
In den Jahren 1999 und 2000 wurden aus Mitteln für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für etwa 250.000 DM (ca. 127.800 Euro) sämtliche Gebäude der ehemaligen Streitkräfte abgerissen. Aus Teilen des recyceltem Abrissmaterials wurde der Rundwanderweg angelegt. Dies konnte jedoch erst erfolgen, nachdem die gesamte Fläche des Weges und die unmittelbare Umgebung von Munition befreit wurde.
Durch diese zeit- und kostenintensive Aktion ist der Weg gefahrlos zugänglich und die Besucher können diese sehr attraktive Landschaft in aller Ruhe genießen. Da die flächendeckende Munitionsbergung nur über einen längeren Zeitraum möglich ist, muss das unbedingte Wegegebot eingehalten werden.
Der Spazierweg führt an einer überdachten Aussichtsplattform vorbei, die einen weiten Blick in die Heidelandschaft ermöglicht.
Interessierte Besucher werden schon schnell merken, dass die Zeitangabe von einer Stunde deutlich überschritten werden kann.
Damit diese beeindruckende Landschaft auch dauerhaft erhalten bleibt, ist eine intensive Pflege durch die Berliner Forsten nötigt.