NO10: Eine Hüttentour in die Willmersdorfer Heide

Blockhaus Willmersdorfer Heide

Revier Albertshof

Wanderkarte

Alle guten Dinge sind drei. Um dieser Redewendung gerecht zu werden, startet auch diese Tour erneut am Bahnhof Rüdnitz. Der Vorteil ist, dass man so drei Touren wunderbar kombinieren kann. Denn auch die Touren Streifzug am Biesenthaler Becken – Durch Lobetal nach Lanke und Wanderung durchs Revier Albertshof starten von diesem Bahnhof. Der Bahnhof hat nicht nur den Vorteil, dass er so schön zentral für die Wanderungen liegt, sondern auch, dass er gerade noch im Tarifgebiet C des Berliner ÖPNV liegt. Das heißt, man kann den Ausgangspunkt von Berlin mit einem Fahrschein des Tarifgebietes ABC erreichen.

Auf dieser Tour gibt es jedoch einen deutlichen Unterschied zu den beiden anderen. Denn auf Grund der längeren Strecke empfiehlt sich diese Tour als Radtour.

Die ersten 650 Meter der Wanderung verlaufen auf der gleichen Wegstrecke wie die Wanderung Wanderung durchs Revier Albertshof. Es wird wieder in Fahrtrichtung der Bahnhof verlassen und dann erst einmal nach Osten (rechts) und 40 Meter weiter ein zweites Mal nach rechts abgebogen. Diesem beschrankten Weg wird erneut nach Südwesten bis zum freien Kompostierplatz gefolgt.

Hier ein kleiner Tipp: Das Wegstück wird von wilden Pflaumenbäumen gesäumt. Sollte man die Tour erst im Spätsommer machen, können deren Früchte schon zum ersten Stopp verführen.

Linker Hand des Kompostierplatzes biegt man auch dieses Mal wieder nach Südosten in den Wald ein. Hat man nach ca. 250 Metern den nächsten querenden breiten Weg erreicht, verlässt man die alte Route und fährt nach Südwesten (rechts). Es wird ein altes Gleis überquert, das einst das Anschlussgleis von Albertshof an die Fernverkehrtrasse war. Der Weg endet auf einem querenden Weg. Hier befand sich früher das Gleisbett der Feldbahn. Die Gleise der Feldbahn wurden in diesem Gebiet weit verzweigt angelegt und führten alle von den Feldern nach Albertshof. Und das nur aus einem Grund:
Früher befand sich in Albertshof eine große Abdeckerei, in der Tierkadaver vernichtet und weiterverarbeitet wurden.

Diese Feldbahntrasse führte an dieser Stelle in westliche Richtung (rechts) unter der Fernbahntrasse hindurch. Die Brücke, über die die Züge von und nach Berlin fuhren, trug den Namen “Bullerbrücke” und ist auf das “bullernde” Geräusch zurück zu führen, das entstand, wenn die Züge die Brücke überquerten. Später wurde diese Unterführung zugeschüttet und heute führt der Weg nur noch in östliche Richtung (links), in der die Radtour weiter geht. Nach einigen Metern zweigt die ehemalige Bahntrasse vom Weg ab und man fährt weiter auf dem Waldweg. Kurze Zeit später erreicht man den ersten Rastplatz, ein Blockhaus, das dort von engagierten Waldarbeitern der Berliner Forsten als Schutzhütte für Waldbesucher errichtet wurde. Es lohnt sich, die Handwerkskunst genauer zu betrachten.

Im original kanadischen Blockhausstil wurde die Hütte 2005 aus ca. 40 Kiefernstämmen gebaut. Jeder Stamm ist individuell angepasst worden, so dass keine Lücken zwischen den massiven Stämmen entstehen konnten. Mit einer speziellen Bearbeitungstechnik wurden die Stämme ohne Schrauben und Nägel verbunden.

Hinter der Hütte ist auch wieder der Bahndamm zu erkennen, der parallel zum Waldweg verläuft. Nach einer kleinen Pause fährt man weiter bis zu einer ca. 650 Metern entfernten große Waldkreuzung. Man befindet sich nun mitten auf der historischen “Alten Heerstraße”.

Seit über 800 Jahren gibt es diesen Weg. Dieser strategische Verbindungsweg von Berlin-Spandau über Blankenfelde und Eberswalde führte direkt an die Ostfront. Bereits Napoleon nutzte diesen Weg mit seinen Truppen.

Dort radelt man jedoch nicht auf den Spuren Napoleons nach Osten bis zur russischen Grenze, sondern nur ein paar hundert Meter nach Südwesten (rechts) bis zur Albertshofer Chaussee. Auf dieser wenig befahrenen Chaussee fährt man ca. 200 Meter nach Osten (links) und biegt dort auf der rechten Seite in den nächsten beschrankten Waldweg ein. Am Ende des Weges stößt man wieder auf einen querenden Weg. Auf diesem fährt man in östliche Richtung (links), bis nach einer leichten Rechtskurve sich der Blick über die Felder nach Albertshof öffnet. An der Waldkante gelangt man auf einen Weg, der in die eine Richtung nach Albertshof (links) und in die andere Richtung (rechts) hinaus auf die Felder leitet. Auch dieser Weg war einst eine der zahlreichen Trassen der Feldbahn. Auf dieser Feldbahntrasse schlägt man die westliche Richtung (rechts) ein und entfernt sich wieder von Albertshof. Mitten zwischen den Feldern zweigt ein Weg nach links ab. Parallel zu den Sträuchern und Büschen radelt man nach Süden bis zum Wegesende. Hat man den unbefestigten breiten Verbindungsweg zwischen Bernau und Albertshof erreicht, geht es nach Osten (links) und man kommt nun, immer geradeaus, südlich an Albertshof vorbei.

Achtung: An den ersten Häusern, die erreicht werden wird rechts weitergefahren.

Nach einigen Minuten steht man am Orteingangsschild “Albertshof” auf dem Bernauer Weg nach Tempelfelde. Weiter auf der Straße nach Osten (geradeaus) kann man nun ein kleines Stück kräftiger in die Pedale treten, bis auf der rechten Seite die Waldkante erreicht wird. An der Waldkante biegt man nach Südosten (rechts) ein und radelt an der Feld-/Waldkante bis zu einer Hochspannungstrasse. Am Rande der Schneise steht an der Waldkante die nächste Schutzhütte, die sich natürlich wieder für eine Pause anbietet.

Dieses sehr auffällige und aufwändig gebaute Blockhaus ist ein echter Hingucker. Auch diese Schutzhütte wurde im kanadischen Blockhausstil 2008 aus ca. 35 Kiefern errichtet. Die Bauweise ist die gleiche, wie bei der ersten Hütte, nur das sich hier der Künstler deutlich mehr mit dem Detail beschäftigt hat. Alle Verbindungen halten auch hier ohne Schrauben und Nägel. Nur das Dach aus Douglasie wurde verschraubt. Die ganze Konstruktion steht auf haltbaren Robinienpfählen.

Weiter an der Waldkante parallel zur Hochleitung geht es bis zum nächsten Weg, der nach Nordwesten (links) in den Wald führt. Auf diesem Weg wird wieder der Bernauer Weg erreicht. Auf dem Randstreifen geht es ein kurzes Stück nach rechts und schon kommt man an eine Querungsstelle über die Straße und kann auf der anderen Seite wieder in den Wald fahren. Der Weg endet direkt an einem Feld. An der Feldkante fährt oder schiebt man immer nach Westen (links) bis zum nächsten Feldweg. Auf diesem Weg kommt man in nordöstliche Richtung (rechts) an einem Windrad vorbei und taucht anschließend wieder in den Wald ein. Nun wird immer nur dem Weg gefolgt, bis ein breiterer Waldweg nach Norden (links) abgeht. Auf diesem Weg, an dem auch der Jagenstein (Markierungsstein) mit den Nummer “19” und “56” steht, geht es nach links. Nach einiger Zeit steht auf dem Weg eine rot-weiße Schranke. Hat man diese umfahren, kreuzt man wieder die historische “Alte Heerstraße”. Es geht weiter geradeaus und nach einem leichten Wegeknick nach Nordwesten (links) steuert man auf diesem breiten Weg hinaus aus dem Wald und hinein nach Danewitz. Am schönen Ortskern gibt es die Möglichkeit, einen kleinen Abstecher zum Gasthof “Alter Krug” zu machen, um sich dort zu stärken. Dazu fährt man einfach vor bis zur Kirche an der Dorfstraße und lenkt nach rechts auf die Dorfstraße ein. Nach einigen Metern hat man den Gasthof auf der linken Straßenseite erreicht. (Öffnungszeiten: täglich 11.00 – 23.00 Uhr, montags Ruhetag “aber auch nicht immer”.)

Die Tour geht weiter am Ortskern, wo der hölzerne Wegweiser steht. Direkt daneben steht noch ein gelber Wegweiser zur “Priesterpfuhlsiedlung”. Auf dieser Straße geht es wieder nach Südwesten (links) zurück in Richtung Bahnhof Rüdnitz. Links und rechts des Weges stehen alte Kirschbäume, von denen man im Sommer süße Kirschen naschen kann. Macht die Straße einen Linksknick wird diese geradeaus auf den unbefestigten Weg verlassen. Ist dieser Weg erreicht, kann man sich kaum noch verfahren. Denn ab hier folgt man dem Weg immer nach Südwesten, bis man nach ca. 1,5 Kilometer in die Siedlung “Kühle Kaveln” einfährt. Dort wird nach Nordosten (rechts) in die Bahnhofstraße eingebogen und vorbei an einem Pferdegestüt erreicht man wieder den Bahnhof Rüdnitz.