Abfallvermeidungskonzept entwickeln

6.2. Abfallvermeidungskonzept für Lebensmittel entwickeln

Flankierend zum Abfallwirtschaftskonzept wird ein Abfallvermeidungskonzept Lebensmittel entwickelt. Neben bestehenden Strukturen der Lebensmittelumverteilung, wie die Tafel, sollen Modellprojekte in Kantinen und bei Catering-Unternehmen zur Minderung der Lebensmittelabfallmengen gefördert werden. Darüber hinaus sollen Initiativen, wie Kiezküchen und sog. RESTaurants, die überschüssige Lebensmittel verwerten, sammeln und abgeben, Zuwendungen erhalten.

Es wird geprüft, wie ein System zur Bündelung von Informationen zur Lebensmittelweitergabe nach dem Vorbild der irischen Plattform „FoodCloud“ (eine Online-Plattform, die Geschäfte, die überschüssige Lebensmittel abgeben wollen, mit Wohltätigkeitsorganisationen zusammenbringt), eingerichtet werden kann.

Es wird ein Runder Tisch etabliert, der Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung koordiniert und begleitet sowie weitere Handlungsmöglichkeiten, wie die Anpassung bestehender rechtlicher Rahmenbedingungen, identifiziert.

Berlin wird sich gegenüber dem Bund dafür einsetzen, dass, nach dem Vorbild Frankreichs und Tschechiens, rechtliche Möglichkeiten zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen stärker genutzt werden. Unternehmen in Frankreich müssen Geldstrafen bezahlen, wenn sie sichere Lebensmittel absichtlich ungenießbar machen und sie sind verpflichtet, eine Vereinbarung mit gemeinnützigen Organisationen über das Spenden von Lebensmitteln zu schließen, die andernfalls als Abfall entsorgt werden würden.