Wo gibt es bereits Ernährungsstrategien?

Weltkarte aus blauen Punkten hergestellt

Eine zunehmende Anzahl an Städten sieht in der Erarbeitung einer eigenen Ernährungsstrategie eine Lösung zur Gestaltung einer integrierten kommunalen Ernährungspolitik und zur Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen. Die ersten kommunalen Ernährungsstrategien entstanden in Nordamerika. Dort haben sie sich im Laufe der Zeit in zahlreichen Städten zu einem wichtigen Bestandteil der Stadtpolitik entwickelt. Mittlerweile haben auch verschiedene europäischen Metropolen und Städte Ernährungsstrategien und -pläne verabschiedet. Beispiele finden sich u.a. in London, Brighton and Hove, Amsterdam, Malmö und Brüssel. Berlin ist die erste deutsche Stadt, die sich auf den Weg zu einer ganzheitlichen Ernährungsstrategie begeben hat.
Eine Betrachtung der bestehenden Ernährungsstrategien zeigt, dass jede Ernährungsstrategie aufgrund der jeweiligen lokalen Rahmenbedingungen ihre eigene Entwicklungsgeschichte aufweist und sich sowohl in ihrer Form, ihren inhaltlichen Schwerpunkten, als auch in der Konkretisierung ihrer Maßnahmen unterscheidet. Während z.B. die „Vancouver Food Strategy“ sehr konkrete Maßnahmen mit festen Zeithorizonten, Zuständigkeiten und möglichen Partnern und Partnerinnen für die Umsetzung benennt, präsentiert die „London Food Strategy“ von 2006 einen strategischen Rahmenplan, der dann in 2007 und 2011 durch zwei konkrete Aktionspläne ergänzt wurde. Die Neuauflage der Londoner Ernährungsstrategie, deren Entwurf in den vergangenen Monaten von allen Bürgern und Bürgerinnen Londons kommentiert werden konnte, verbindet den holistischen Ansatz der Vorgängerversion mit konkreten Maßnahmen und Verantwortlichkeiten.
Gemeinsam ist den bestehenden Ernährungsstrategien, dass sie in einer ganzheitlichen Perspektive verschiedene Politikbereiche und Handlungsfelder in Verbindung bringen, um ihre Vision für ein zukunftsfähiges Ernährungssystem umzusetzen. Handlungsziele und Maßnahmen orientieren sich dabei häufig entlang der Lebensmittelkette: Erzeugung, Verarbeitung, Konsum und Wiederverwertung/Entsorgung.