Der Berliner Ernährungsrat macht sich für einen ErnährungsCampus stark. Die Idee: Ein offener und gemeinwohlorientierter Ort der Ernährungsdemokratie, an dem die Bewohnerinnen/Bewohner aus Stadt und Region zusammenkommen. Gemeinsam finden sie heraus, wie es gutes Essen für alle geben kann, das die planetaren Grenzen wahrt, fair produziert und gerecht verteilt wird. Hier wird diskutiert, experimentiert, informiert und entwickelt. Hier treffen sich Wissensträgerinnen und -träger mit vielfältigen sozialen und kulturellen Hintergründen. Dazu zählen Alltagsexpertinnen/-experten, Forschende, Aktivistinnen/Aktivisten aus der Zivilgesellschaft, Politikerinnen/Politiker und Praktikerinnen/Praktiker.
Eins ist klar: Für eine Ernährungswende müssen Änderungen in vielen Lebensbereichen und Politikfeldern ineinandergreifen, und darum braucht es Begegnung und Austausch. Der ErnährungsCampus ermöglicht das in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten, Werkstätten und Angeboten. Das reicht von Mitmachaktionen für Kinder über Beteiligungswerkstätten und Bürgerinnen-Bürger-Räte bis hin zu Workshops und Fachtagungen. Barrierefreie Zugänge und ein gleichberechtigtes, diskriminierungssensibles Miteinander sind grundlegend.
Die Forderung nach einem ErnährungsCampus wurde als Prüfauftrag in den Koalitionsvertrag von 2021 aufgenommen. Bis Ende 2023 sondierte der Ernährungsrat im Rahmen der Projektförderung der Berliner Ernährungsstrategie einerseits, wie ein solcher ErnährungsCampus organisatorisch aufgebaut werden kann. Andererseits erprobte er in einer „Kieztour” bereits vielfältige Veranstaltungsformate, mit denen die Debatte und die Vernetzung von unterschiedlichen Akteurinnen/Akteure rund um Ernährungsthemen vorankam.