Die fortschreitende Industrialisierung ab etwas Mitte des 19. Jahrhunderts und die schnell wachsende Stadt Berlin weckten bald das Bedürfnis, eine neue Wasserstraße zu bauen. Oder und Elbe sollten miteinander verbunden werden und die stark belasteten Wasserstraßen, die mitten durch die Stadt führten, entlastet werden.
Und so erfolgte am 22. Dezember 1900 in Anwesenheit des Kronprinzen bei Schloss Babelsberg der erste Spatenstich für den Teltowkanal. Die feierliche Einweihung fand am
02. Juni 1906 statt.
Die Länge der Wasserstraße beträgt 37,8 Kilometer. Die Breite liegt bei durchschnittlich 27,5 Meter.
Neben 9 Eisenbahnbrücken mussten
46 Straßenbrücken gebaut werden.
Ursprünglich durfte der Kanal von den Schiffen nicht mit eigener Triebkraft befahren werden. Treidellokomotiven zogen die Schiffe von Land mit einer Geschwindigkeit von 4 km/h den Kanal entlang.
Mit der Eröffnung des Teltowkanals war es möglich, Kohle, Rohstoffe und Materialien kostengünstig anzuliefern. Es war daher folgerichtig, dass sich entlang des Kanals, so auch in Tempelhof – vor den Toren der Stadt Berlin – Industrie ansiedelte.
Mit der Neukölln-Mittenwalder Eisenbahn, die wiederum eine Verbindung zur Ringbahn hatte, war es darüber hinaus möglich, die fertigen Produkte über Land zu transportieren. So entstand rund um den Teltowkanal ein großes Industriegebiet, das im Norden bis zur Ringbahn bzw. zum Rand des Tempelhofer Feldes reicht.
Natürlich gab es in den letzten hundert Jahren immer wieder strukturelle Anpassungen.
Das Gebiet hat sich jedoch als gefragter Industriestandort behauptet.
Heute sind hier rund 550 Betriebe mit mehr als 13.000 Arbeitsplätzen ansässig.